Salzburger Nachrichten

Vielleicht braucht es den „Reset“im Fußball?

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Vorab, ich bin Fan des FC Red Bull Salzburg seit der ersten Sekunde und werde es auch bleiben. Die Richtung, in die sich der Verein momentan entwickelt, gefällt mir aber gar nicht. Ich verstehe natürlich die Vereinsphi­losophie, Spieler aufzubauen, auszubilde­n und zu entwickeln, um sie dann mit Gewinn in den europäisch­en Topligen unterzubri­ngen. Aber wenn darunter die Attraktivi­tät der Spiele leidet und die Erwartunge­n der Fans regelmäßig enttäuscht werden, gehört meiner Meinung nach wieder mal ein gesunder Mittelweg her.

Es gibt bald keine Ikonen mehr, wie zum Beispiel unsere „Legende“Andi Ulmer oder einst Jonatan Soriano und Co. Für wen sollen sich unsere Kinder noch begeistern? Welche Stars bleiben dann noch in Erinnerung? Wenn aktuell ein Spieler zwei Saisonen bleibt, wird oft schon gefragt, ob ihn denn keiner will.

Wenn nach so katastroph­alen Leistungen der letzten Runden (Cup-Aus und Bundesliga – an erster Stelle natürlich das Spiel gegen den LASK) schon wieder die Rede davon ist, wer uns nicht im Sommer aller verlässt, unterstütz­t das meine These des „modernen Menschenha­ndels“. So wie in der Ausgabe der „Salzburger Nachrichte­n“vom 25. April gestanden ist: Wenn wir auch den Meistertit­el verpassen, werden wir internatio­nal sehr lang keine Rolle mehr spielen. Wo ist dann die Plattform für die jungen Spieler, um sich ins Rampenlich­t zu spielen? Nur die Bundesliga wird nicht reizvoll genug sein, damit sich junge Talente für die „Zwischenst­ation“in Salzburg entscheide­n. Aber vielleicht braucht es ja dieses „Reset“.

Bernhard Tausch

5411 Oberalm

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