Salzburger Nachrichten

Keine Lizenz für Austria „Mir bricht es das Herz“

Der Westliga-Tabellenfü­hrer Austria Salzburg wird im Sommer wohl nicht in die 2. Liga zurückkehr­en. Infrastruk­tur ist das größte Problem.

- THOMAS GOTTSMANN

Am Montag um 14.12 Uhr flatterte die schlechte Nachricht ins E-Mail-Postfach von Austria Salzburg. Die FußballBun­desliga teilte dem WestligaTa­bellenführ­er mit, dass er auch in zweiter Instanz keine Lizenz für die 2. Liga bekommt. Diese Nachricht schockte Spieler, Trainer, Funktionär­e und Fans. „Mir bricht es das Herz, weil wir so vielen Austrianer­n das Herz brechen“, sagte Obmann David Rettenbach­er kurz nach der Absage.

Obwohl den Violetten bewusst war, dass auch beim Protest nicht alle erforderli­chen Dokumente geliefert werden konnten, hofften sie bis zuletzt auf das Wohlwollen der Bundesliga. „Alle Punkte, die wir erfüllen konnten, haben wir auch erfüllt“, betont Präsident Claus Salzmann. Die Austria ist letztendli­ch „nur“an der Infrastruk­tur gescheiter­t: Die fehlende Baubewilli­gung für die Mauer im Stadion in Maxglan und die Genehmigun­g der Polizei für das Ausweichst­adion in Steyr verhindert­en das ZweitligaC­omeback.

Ein Fünkchen Hoffnung bleibt aber noch. Die Austria hat die Möglichkei­t, vor dem Ständigen Neutralen Schiedsger­icht erneut Protest einzulegen. Weil in der dritten Instanz aber keine Unterlagen mehr nachgereic­ht werden dürfen, hat der Westligist wohl keine Chance, über diesen Weg die Zulassung zu bekommen.

Ob man trotzdem erneut in Berufung

geht, entscheide­t sich am Dienstag. Bei einer Mitglieder­versammlun­g will der Vorstand gemeinsam mit den Fans entscheide­n, wie es weitergeht. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir tatsächlic­h in die nächste Instanz gehen sollen“, erklärt Salzmann.

Weil neben der Austria auch die Zweitligis­ten Leoben und Dornbirn sowie der Regionalli­ga-Mitte-Club Wels keine Lizenz bekommen haben und der Bundesliga somit die Vereine in der zweithöchs­ten Spielklass­e ausgehen könnten, könnte es aus der Westliga doch noch einen Aufsteiger geben. Imst, das die Zulassung in erster Instanz bekommen hat, könnte auch ohne sportliche Qualifikat­ion nach oben rutschen.

Sorgen muss man sich um die Austria aber keine machen: Der Verein will in der kommenden Saison den nächsten Anlauf Richtung 2. Liga nehmen und hat dafür schon den Großteil der Leistungst­räger um ein weiteres Jahr verlängern können.

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BILD: SN/KRUG René Zia und Co. sind am Boden zerstört.

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