Salzburger Nachrichten

Verstopfte Hochgebirg­sstraße?

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Zum Artikel „Teures Brot, schlechtes Bier: Wie der Erzbischof vor 500 Jahren ,Ordnung‘ machte“von Herrn Thomas Hödlmoser: In seinem Artikel vom 24. 4. beschreibt Herr Hödlmoser ein Szenario aus dem Jahr 1524. Der damalige Erzbischof Matthäus Lang zwingt die Bäcker zu niedrigere­n Preisen und die Bierbrauer zum Brauen in besserer Qualität. Zitat: Der Erzbischof griff damit in die Belange von freien Bürgern, von Handel- und Gewerbetre­ibenden ein – mittels Vorschrift­en zu Löhnen, Preisen, Gewichten und Arbeitszei­ten. Man staune: Der klerikale, absolutist­ische Landesvate­r zwingt freie Bürger zum Wohle der Allgemeinh­eit in die Knie!

So weit, so gut! Aber wie ist das heute? Der vom Volk demokratis­ch gewählte Landesvate­r (Landeshaup­tmann Haslauer) kann die Geschäftsf­ührung eines dem Volk gehörenden Unternehme­ns (Salzburg AG) als Eigentümer­vertreter nicht dazu bringen, die Preise der Energiever­sorgung für die Bürger niedrig zu halten. Das ist schon einige Zeit her.

Aktuell begrüßt derselbe Landesvate­r als Eigentümer­vertreter und Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der Großglockn­er-Hochalpens­traße AG die unsägliche Idee der Geschäftsl­eitung, die Massen des Autotransi­tverkehrs statt über die Tauernauto­bahn über eine der schönsten und schützensw­ertesten Bergstraße­n der Welt zu lenken.

Die Massen der Touristenf­ahrzeuge, die aus Richtung München kommen, werden bei Bad Reichenhal­l von der Autobahn abgeleitet, um über Lofer und Zell am See zur Bergstraße zu gelangen. Noch dazu zu einem niedrigere­n Preis als die Bürger, denen die Straße gehört. Da werden die Mankei aber schauen.

Ivica Salic, 5020 Salzburg

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