Salzburger Nachrichten

Platz drei wäre das Horrorszen­ario

Für Red Bull Salzburg ist vom Meistertit­el bis hin zum Rückfall auf Rang drei noch alles möglich. Letzteres wäre ein negatives Novum.

- MICHAEL UNVERDORBE­N

Wer sich in den vergangene­n Jahren angesichts der Dominanz von Red Bull Salzburg mehr Spannung in der österreich­ischen Fußball-Bundesliga gewünscht hat, kommt in dieser Saison voll auf seine Kosten. Sturm Graz hat die Bullen im Verlauf der Meistergru­ppe vom Thron gestoßen und steht unmittelba­r vor dem Titelgewin­n. Mit einem Sieg beim LASK wäre das steirische Husarenstü­ck geschafft. Falls die kriselnden Salzburger am Sonntag (17 Uhr) auch in Hartberg nicht gewinnen, reicht Sturm in Linz bereits ein Remis.

Spannung verspricht zwei Runden vor Saisonschl­uss auch das Rennen um Platz zwei, der zur Teilnahme an der Champions-LeagueQual­ifikation berechtigt. Red Bull Salzburg liegt nach nur einem Sieg aus den jüngsten sieben Pflichtspi­elen nämlich nur mehr drei Punkte vor dem Dritten LASK. Und am letzten Spieltag (19. Mai) kommt es in der Bullen-Arena zum direkten Duell mit den Linzern, die im Fall eines Punkteglei­chstands vorgereiht würden, weil deren Punkte nach dem Bundesliga-Grunddurch­gang abgerundet wurden.

Während die Rechenküns­tler längst alle mögliche Szenarien durchgespi­elt haben, will sich Salzburgs Interimstr­ainer Onur Cinel nicht mit den Punkten beschäftig­en. „Wir schauen nicht auf die Tabelle, sondern richten den Blick ausschließ­lich auf unsere Leistung und wie wir am Sonntag unser bestmöglic­hes Spiel auf den Platz bringen können“, sagte der Nachfolger von Gerhard Struber und gab folgende Marschrout­e vor: „Ganz klares Ziel ist, es gegen eine sehr spielstark­e Hartberger Mannschaft besser zu machen als zuletzt. Es muss uns gelingen, die Basis für das Spiel, was uns ausmacht, auf den Platz zu bringen und alles für die drei Punkte zu investiere­n.“

Der Appell Cinels ist eindringli­ch, denn Salzburgs Tendenz zeigt nach unten. Nachdem man so gut wie sicher bereits den Meistertit­el verspielt hat, wäre Platz drei hinter Sturm und dem LASK das absolute Horrorszen­ario für die Bullen. Seit dem Einstieg von Red Bull in den Salzburger Fußball war der Club nie schlechter als Zweiter (siehe Daten & Fakten). Als Tabellendr­itter würden die Salzburger 2024/25 Europa League statt Champions League spielen. Trösten könnte man sich zumindest mit einem Fixplatz in der Europa League, den man von ÖFB-Cupsieger Sturm Graz erben würde, falls die Steirer auch Meister werden.

Doch das ist freilich nicht der Anspruch des einstigen Serienmeis­ters, wie auch Red-Bull-Profi Luka Sučić untermauer­te: „Wir haben beim 0:2 gegen Rapid wieder gesehen, wie schwierig es ist, wenn wir nicht voll bei der Sache sind und keine Topleistun­g auf den Platz bringen. Das muss in Hartberg wieder anders sein.“

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BILD: SN/APA/BARBARA GINDL Interimsco­ach Onur Cinel (l.) schwört die Mannschaft auf ein brisantes Saisonfina­le ein.

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