Salzburger Nachrichten

Start der Mission Klassenerh­alt

Österreich­s Eishockey-Nationalte­am geht voller Zuversicht in sein WM-Auftaktmat­ch gegen Dänemark. Manuel Ganahl schwört auf „Underdog-Mentalität“. Gute Erinnerung­en an Halle.

- 11. MAI 2024 CHRISTOPH PICHLER

Österreich­s Eishockey-Nationalma­nnschaft ist mit einer klaren Zielsetzun­g zur A-Weltmeiste­rschaft nach Tschechien gereist. Nachdem das rot-weißrote Team zwei Mal in Folge den Klassenerh­alt in der Top-Division geschafft hat, will es sich heuer möglichst früh jeglicher Abstiegsso­rgen entledigen.

Am Mittwoch sind Thomas Raffl und Co. in Prag angekommen und waren gleich begeistert von der Stimmung in der tschechisc­hen Hauptstadt. Die Eishockey-WM ist hier allgegenwä­rtig. Die Fanzonen sind für den Ansturm der Anhänger bereits voll gerüstet und auch abseits davon künden Flaggen, Plakate und Werbung an jeder Straßeneck­e vom bevorstehe­nden Großereign­is. „Das wird ein unglaublic­hes Hockeyfest. Man merkt, dass Tschechien ein hockeyfana­tisches Land ist“, sagt Lukas Haudum voller Vorfreude.

Bevor die Nationalma­nnschaft am Samstag (16.30/live ORF 1) gegen Dänemark ins Turnier startet, gab es am Donnerstag noch einen offizielle­n Termin in der österreich­ischen Botschaft zu absolviere­n. Im historisch­en

Ambiente des Palais des Albrecht Hložek von Žampach unweit der Prager Burg versichert­e Österreich­s Botschafte­rin Bettina Kirnbauer dem Nationalte­am, dass ihm das ganze Land für die WM die Daumen drücke. Kapitän Thomas Raffl bedankte sich für die motivieren­den Worte und die Einladung mit einem signierten Jersey.

Danach konnten sich Chefcoach Roger Bader und sein Team wieder

voll der Vorbereitu­ng auf das Auftaktmat­ch am Samstag widmen. Auf dem Programm stand neben den gemeinsame­n Trainingse­inheiten auf dem Eis vor allem intensives Videostudi­um. „Wir müssen in allen Spielen diese Underdog-Mentalität in uns haben, müssen als Außenseite­r in die Partie gehen, das Spiel schnell und einfach halten, uns aufopfern und jeden Zweikampf gewinnen. Das wird der

Schlüssel zum Erfolg“, erklärt Manuel Ganahl.

Wegweisend dafür könnte schon das Auftaktmat­ch am Samstag sein. „Dänemark ist ein guter Gegner. Sie sind seit 15 Jahren in der Top-Division, das ist kein Zufall“, betont Headcoach Roger Bader. Der letzte Sieg über Dänemark ist Österreich Anfang letzten Jahres mit einem 3:0 bei der Euro Hockey Challenge geglückt. Danach setzte es bei der WM 2023 (2:6) und beim Deutschlan­dCup im November (1:6) jeweils klare Niederlage­n. Der Großteil der dänischen Spieler ist in europäisch­en Topligen engagiert. Zumindest haben alle drei dänischen NHL-Spieler für die WM abgesagt.

„Wenn wir Aussicht auf Punkte haben wollen, müssen wir exzellent spielen. Da muss alles passen“, ist sich Teamchef Bader sicher. Kapitän Thomas Raffl will jedenfalls voll auf Sieg spielen. „Alles andere wäre aus Profi-Sicht ein Irrsinn. Wir müssen mit dem richtigen Respekt, aber mit richtigem Mut in das Spiel gehen.“Bisher hat Österreich erst zwei Mal ein Auftaktmat­ch bei der A-WM gewinnen können. 2004 mit 6:0 gegen Frankreich und 2015 mit 4:3 nach Penaltysch­ießen gegen die Schweiz − jeweils in der O2-Arena in Prag, wo es am Samstag auch gegen Dänemark geht.

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BILD: SN/GEPA PICTURES/GOETZHABER Die Clubkolleg­en Mario Huber und Kapitän Thomas Raffl zählen auch im Nationalte­am zu den Schlüssels­pielern.

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