Alter Hut, bloß neu verziert: Der Konsens der Affen
Die Handlung des mittlerweile insgesamt zehnten „Planet der Affen“-Films spielt mehrere Generationen nach dem Ende des Vorgängers „Planet der Affen: Survival“, kommt also wieder mit einer komplett neuen Storyline daher – soweit das im Affen-Kosmos überhaupt möglich ist. „Planet der Affen: New Kingdom“, derzeit im Kino, ist ein technisch brillanter, aber sonst altbackener MittelklasseBlockbuster.
Die von Andy Serkis verkörperte Figur des Schimpansen Caesar, der die letzten drei Filme getragen hatte, kommt nur mehr in den Legenden der sprechenden Film-Primaten vor. Diese haben sich mittlerweile in mehrere Clans aufgeteilt und beherrschen den Planeten. Hier trifft der junge, mutige Jäger Noa (der Gute) auf den Affen-Anführer Proximus Caesar (der Böse), der sich auf die Lehren seines Namenskollegen beruft, sie aber völlig verdreht weitergibt und die menschlichen Überlebenden mit Hass verfolgt. Bis zum erwartbaren Finalkampf folgen diverse actionreiche Verwicklungen, unter anderem ausgelöst durch die attraktive Affenfrau Mae und einen von Knautschgesicht William H. Macy gespielten menschlichen Opportunisten. „Planet der Affen: New Kingdom“ist wie ein alter Hut, der mit vielen Glitzerborten verziert wurde: Wirklich großartige visuelle Effekte, alles bunt und wunderbar, auch die Schauspieler aktieren solide – da übersieht man gerne einmal, wie überaus konservativ und altbacken die Story daherkommt. Uralte Archetypen werden aufeinander losgelassen, neue Ideen finden sich nur in kleinsten Ansätzen, und die vordergründige Message von Toleranz und Humanismus ist auch nicht im Gewebe versponnen, sondern nur eine aufgesetzte Feder am grün bestickten Hutband.