Red Bull Salzburg hält die kleine Titelchance am Leben
Tabellenführer Sturm Graz musste sich mit einem 2:2 gegen den LASK begnügen. Die Bullen indes verkürzten den Rückstand dank eines 5:1-Kantersiegs vor der letzten Runde auf zwei Punkte.
Die Meisterschaftsentscheidung in der Fußball-Bundesliga ist vertagt. Weil Sturm Graz am Sonntag beim 2:2 im hochkarätigen Spitzenspiel gegen den LASK abermals Punkte liegen gelassen hat und Verfolger Red Bull Salzburg einen souveränen 5:1-Sieg beim TSV Hartberg feierte, wird der Titel erst am letzten Spieltag vergeben.
Am Pfingstsonntag kommt es ab 17 Uhr zum großen Showdown: Salzburg empfängt den Dritten LASK, Tabellenführer Sturm trifft vor eigenem Publikum in Graz auf Austria Klagenfurt. Die Bullen liegen zwei Punkte zurück und brauchen freilich Schützenhilfe von den Klagenfurtern. Und die Elf von Trainer Onur Cinel muss ihrerseits erneut so engagiert und willensstark auftreten wie in Hartberg.
Im Vergleich zur 0:2-Pleite vor einer Woche gegen Rapid präsentierte sich Red Bull Salzburg wie ausgewechselt. Mit Roko Simic und Karim Konaté im Angriff, Sekou Koita als hängende Spitze und Oscar Gloukh auf der für ihn ungewohnten Achter-Position klappte das Offensivspiel der Bullen bestens. Die erste Aktion gehörte aber den Hartbergern: Donis Avdijaj traf in der fünften Minute nur die Stange. Danach spielten (fast) nur mehr die Salzburger: Simic stellte nach einem Fehler von Torhüter Raphael Sallinger, der einen Schuss von Konaté nicht festhalten konnte, früh auf 1:0 (11.). In der Folge traf Luka Sucic mit einem direkten Eckball nur die Querlatte, Simic hatte bei einem Stangenschuss Pech. Es war schließlich Konaté, der durchaus kurios auf 2:0 erhöhte (27.). Seinen eigenen Abpraller von der Stange wuchtete er per Kopf ins Tor. Hartberg konnte durch einen – für
Keeper Timo Horn durchaus haltbaren – Avdijaj-Schuss nur kurz auf 1:2 verkürzen (41.), denn bereits vier Minuten später stellte Koita nach einem Konter wieder den Zwei-Tore-Vorsprung her.
Ähnlich spielfreudig agierten die Bullen in der zweiten Hälfte, in der abermals Konaté zur Stelle war: Nach einem Chip über die Hartberger
Abwehr erhöhte der Führende der Bundesliga-Schützenliste (19 Tore) auf 4:1, nach einer schönen Einzelaktion und mithilfe von Verteidiger Paul Komposch traf er schließlich auch noch zum 5:1-Endstand. Ein Sieg, der für Salzburg gefühlt sechs Punkte wert war.
Denn der vielerorts schon abgeschriebene Serienmeister ist damit zurück im Titelkampf. Nach einer Saison voller Pleiten, Pech und Pannen könnten die Bullen Sturm Graz an der Spitze der Bundesliga tatsächlich noch abfangen. Am letzten Spieltag gegen den LASK, der fix Dritter ist und nächste Saison Europa League spielen wird, ist ein Sieg Pflicht. Dann müsste auch Sturm gegen Austria Klagenfurt unbedingt gewinnen. Ein Unentschieden würde den Steirern nicht reichen, weil Salzburg in den direkten Duellen die Nase vorn hat und bei Punktegleichstand vorgereiht werden würde.
Die Statistik zeigt, dass dieses Szenario nicht unrealistisch ist: Red Bull Salzburg hat in den letzten zwei Runden seit der Ligareform in drei der fünf Saisonen vier Punkte mehr geholt als Sturm Graz. Ein gutes Omen für das große Ligafinale?
Konaté mit drei Toren Man of the Match