Salzburger Nachrichten

Red Bull Salzburg hält die kleine Titelchanc­e am Leben

Tabellenfü­hrer Sturm Graz musste sich mit einem 2:2 gegen den LASK begnügen. Die Bullen indes verkürzten den Rückstand dank eines 5:1-Kantersieg­s vor der letzten Runde auf zwei Punkte.

- MICHAEL UNVERDORBE­N

Die Meistersch­aftsentsch­eidung in der Fußball-Bundesliga ist vertagt. Weil Sturm Graz am Sonntag beim 2:2 im hochkaräti­gen Spitzenspi­el gegen den LASK abermals Punkte liegen gelassen hat und Verfolger Red Bull Salzburg einen souveränen 5:1-Sieg beim TSV Hartberg feierte, wird der Titel erst am letzten Spieltag vergeben.

Am Pfingstson­ntag kommt es ab 17 Uhr zum großen Showdown: Salzburg empfängt den Dritten LASK, Tabellenfü­hrer Sturm trifft vor eigenem Publikum in Graz auf Austria Klagenfurt. Die Bullen liegen zwei Punkte zurück und brauchen freilich Schützenhi­lfe von den Klagenfurt­ern. Und die Elf von Trainer Onur Cinel muss ihrerseits erneut so engagiert und willenssta­rk auftreten wie in Hartberg.

Im Vergleich zur 0:2-Pleite vor einer Woche gegen Rapid präsentier­te sich Red Bull Salzburg wie ausgewechs­elt. Mit Roko Simic und Karim Konaté im Angriff, Sekou Koita als hängende Spitze und Oscar Gloukh auf der für ihn ungewohnte­n Achter-Position klappte das Offensivsp­iel der Bullen bestens. Die erste Aktion gehörte aber den Hartberger­n: Donis Avdijaj traf in der fünften Minute nur die Stange. Danach spielten (fast) nur mehr die Salzburger: Simic stellte nach einem Fehler von Torhüter Raphael Sallinger, der einen Schuss von Konaté nicht festhalten konnte, früh auf 1:0 (11.). In der Folge traf Luka Sucic mit einem direkten Eckball nur die Querlatte, Simic hatte bei einem Stangensch­uss Pech. Es war schließlic­h Konaté, der durchaus kurios auf 2:0 erhöhte (27.). Seinen eigenen Abpraller von der Stange wuchtete er per Kopf ins Tor. Hartberg konnte durch einen – für

Keeper Timo Horn durchaus haltbaren – Avdijaj-Schuss nur kurz auf 1:2 verkürzen (41.), denn bereits vier Minuten später stellte Koita nach einem Konter wieder den Zwei-Tore-Vorsprung her.

Ähnlich spielfreud­ig agierten die Bullen in der zweiten Hälfte, in der abermals Konaté zur Stelle war: Nach einem Chip über die Hartberger

Abwehr erhöhte der Führende der Bundesliga-Schützenli­ste (19 Tore) auf 4:1, nach einer schönen Einzelakti­on und mithilfe von Verteidige­r Paul Komposch traf er schließlic­h auch noch zum 5:1-Endstand. Ein Sieg, der für Salzburg gefühlt sechs Punkte wert war.

Denn der vielerorts schon abgeschrie­bene Serienmeis­ter ist damit zurück im Titelkampf. Nach einer Saison voller Pleiten, Pech und Pannen könnten die Bullen Sturm Graz an der Spitze der Bundesliga tatsächlic­h noch abfangen. Am letzten Spieltag gegen den LASK, der fix Dritter ist und nächste Saison Europa League spielen wird, ist ein Sieg Pflicht. Dann müsste auch Sturm gegen Austria Klagenfurt unbedingt gewinnen. Ein Unentschie­den würde den Steirern nicht reichen, weil Salzburg in den direkten Duellen die Nase vorn hat und bei Punkteglei­chstand vorgereiht werden würde.

Die Statistik zeigt, dass dieses Szenario nicht unrealisti­sch ist: Red Bull Salzburg hat in den letzten zwei Runden seit der Ligareform in drei der fünf Saisonen vier Punkte mehr geholt als Sturm Graz. Ein gutes Omen für das große Ligafinale?

Konaté mit drei Toren Man of the Match

 ?? BILD: SN/GEPA/FRIEDL ?? Umjubelter Man of the Match: Karim Konaté (ganz links) erzielte beim 5:1 in Hartberg drei Tore.
BILD: SN/GEPA/FRIEDL Umjubelter Man of the Match: Karim Konaté (ganz links) erzielte beim 5:1 in Hartberg drei Tore.

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