Salzburgs Frisbee-Szene will zum großen Wurf ansetzen
Rund 350 Kinder und Jugendliche werden am kommenden Mittwoch und Donnerstag (jeweils ab 9 Uhr) im Sportzentrum Mitte in Salzburg-Nonntal in einem Turnier gegeneinander antreten. Die Sportart, in der sie das tun, ist vielen hierzulande eher als Freizeitvergnügen in Schwimmbädern oder Parkanlagen bekannt – Frisbee.
Das Wurfspiel mit der Plastikscheibe lässt sich aber auch als recht anspruchsvolle und rasante Sportart (Ultimate Frisbee) ausüben. Der Salzburger Florian Kain macht das beispielsweise schon seit Jahren: „Früher habe ich wie meine Brüder Fußball gespielt. Während des Mathematikstudiums in Wien bin ich aber dann mit dem Frisbee in Kontakt gekommen.“Beim Fußball muss das Runde (Ball) ins Eckige (Tor), beim Ultimate Frisbee muss das Runde (Scheibe) in die Endzone des Spielfelds gebracht werden. Also ähnlich wie beim American Football. Pro Team gibt es sieben Spieler. Einer wirft die Scheibe, ein anderer fängt. Sobald er das tut, darf er sich nur mehr einen Ausfallschritt bewegen, hat aber drei Meter freies Feld um sich, um die Scheibe werfen zu können. Beim Kampf um die fliegende Scheibe geht es zur Sache.
Spiele auf Erwachsenen-Niveau dauern bis zu 100 Minuten. Kain: „Beim Turnier im Nonntal sind die Spiele auf 20 Minuten begrenzt.“Der Schulcup findet zum fünften Mal statt, 40 Teams aus der Stadt Salzburg, dem Flachgau und dem Tennengau treten an. Frisbee wächst.
Kain sagt: „Wir haben einen Landesverband gegründet. Es gibt bereits drei Vereine.“Einer davon ist etwa eine Sektion des aufstrebenden Football-Clubs „Salzburg Ducks“mit dem sinnigen Namen „Schleudertraum“.
Als ein Verbandsziel nennt Kain den Aufbau der olympisch anerkannten Sportart als organisierten Breitensport. Der finanzielle Aufwand für Frisbee hält sich in Grenzen. Die 175-GrammScheibe ist ab 10 Euro erhältlich und besteht oft aus RecyclingKunststoff. Der Teamsport Frisbee ist laut Kain auch ein „Sozialexperiment. Denn es gibt keinen externen Schiedsrichter.“Die Spieler müssen die Regeln einhalten und Verstöße selbst ahnden. Beim Fußball gibt es das höchstens beim Hobbykick.