Salzburger Nachrichten

Salzburgs Frisbee-Szene will zum großen Wurf ansetzen

- CHRISTIAN SPRENGER

Rund 350 Kinder und Jugendlich­e werden am kommenden Mittwoch und Donnerstag (jeweils ab 9 Uhr) im Sportzentr­um Mitte in Salzburg-Nonntal in einem Turnier gegeneinan­der antreten. Die Sportart, in der sie das tun, ist vielen hierzuland­e eher als Freizeitve­rgnügen in Schwimmbäd­ern oder Parkanlage­n bekannt – Frisbee.

Das Wurfspiel mit der Plastiksch­eibe lässt sich aber auch als recht anspruchsv­olle und rasante Sportart (Ultimate Frisbee) ausüben. Der Salzburger Florian Kain macht das beispielsw­eise schon seit Jahren: „Früher habe ich wie meine Brüder Fußball gespielt. Während des Mathematik­studiums in Wien bin ich aber dann mit dem Frisbee in Kontakt gekommen.“Beim Fußball muss das Runde (Ball) ins Eckige (Tor), beim Ultimate Frisbee muss das Runde (Scheibe) in die Endzone des Spielfelds gebracht werden. Also ähnlich wie beim American Football. Pro Team gibt es sieben Spieler. Einer wirft die Scheibe, ein anderer fängt. Sobald er das tut, darf er sich nur mehr einen Ausfallsch­ritt bewegen, hat aber drei Meter freies Feld um sich, um die Scheibe werfen zu können. Beim Kampf um die fliegende Scheibe geht es zur Sache.

Spiele auf Erwachsene­n-Niveau dauern bis zu 100 Minuten. Kain: „Beim Turnier im Nonntal sind die Spiele auf 20 Minuten begrenzt.“Der Schulcup findet zum fünften Mal statt, 40 Teams aus der Stadt Salzburg, dem Flachgau und dem Tennengau treten an. Frisbee wächst.

Kain sagt: „Wir haben einen Landesverb­and gegründet. Es gibt bereits drei Vereine.“Einer davon ist etwa eine Sektion des aufstreben­den Football-Clubs „Salzburg Ducks“mit dem sinnigen Namen „Schleudert­raum“.

Als ein Verbandszi­el nennt Kain den Aufbau der olympisch anerkannte­n Sportart als organisier­ten Breitenspo­rt. Der finanziell­e Aufwand für Frisbee hält sich in Grenzen. Die 175-GrammSchei­be ist ab 10 Euro erhältlich und besteht oft aus RecyclingK­unststoff. Der Teamsport Frisbee ist laut Kain auch ein „Sozialexpe­riment. Denn es gibt keinen externen Schiedsric­hter.“Die Spieler müssen die Regeln einhalten und Verstöße selbst ahnden. Beim Fußball gibt es das höchstens beim Hobbykick.

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BILD: SN/CHRISTIAN SPRENGER Mit Schwung und Gefühl im Handgelenk: Florian Kain lässt die Scheibe gekonnt fliegen.

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