Topalovic fehlten nur Sekunden zu EM-Gold
Den Titel vor Augen kassierte die Salzburgerin im Finale noch zwei bittere Treffer. Stefan Pokorny verpasste knapp den Einzug in den Bronzekampf.
Sport ist manchmal gnadenlos. Das musste Lejla Topalovic bei der Karate-Europameisterschaft in Zadar (Kroatien) einmal mehr schmerzhaft miterleben. Die für Wels startende gebürtige Salzburgerin sah im Finale gegen die Slowakin Ingrida Bakos schon wie die sichere Siegerin aus. In den letzten Sekunden des Kampfs gab die 23-Jährige jedoch einen 5:2-Vorsprung noch aus der Hand und musste sich nach einer bitteren 5:6-Niederlage mit Silber begnügen.
„Im Moment kann ich mich noch nicht über Silber freuen“, gestand Topalovic kurz vor der Siegerehrung. Zu frisch waren da noch die Erinnerungen an die entscheidenden Momente im Kampf um Gold. Topalovic war stark ins Finale gestartet. Nach eineinhalb Minuten gelang ihr die wichtige erste Wertung. Den Ausgleich konterte sie per WazaAri, der allerdings erst nach einer von Bundestrainer Juan Luis Benítez Cárdenes eingeforderten Videoüberprüfung anerkannt wurde. Danach nutzte sie ihre deutlich größere Reichweite perfekt aus, um 30 Sekunden vor Schluss auf 5:2 zu erhöhen.
„Mir ist im Finale alles aufgegangen, aber zum Schluss habe ich ein paar kleine Fehler gemacht. Das tut weh“, erklärt Topalovic. So lief sie 1,6 Sekunden vor Schluss noch in einen Ippon zum 5:5-Ausgleich. Damit aber nicht genug: Eine Sekunde später landete ihre Gegnerin einen weiteren Treffer und sicherte sich damit den Finalsieg.
„Lejla hat nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen“, versuchte Sportdirektor Christian Grüner seinen Schützling zu trösten. Bundestrainer Cárdenes erinnerte an ihren „perfekten Weg ins Finale mit insgesamt nur drei Gegentreffern und einem Sieg gegen die amtierende Weltmeisterin“. Stark präsentierte sich in Kroatien auch Stefan Pokorny: Der Salzburger verpasste knapp den Einzug in den Bronzekampf und musste sich letztlich mit Platz sieben begnügen. ExU18-Weltmeisterin Marina Vukovic scheiterte ebenso in Runde zwei wie Lora Ziller.
„Zum Schluss habe ich ein paar kleine Fehler gemacht. Das tut weh.“Lejla Topalovic, Silbergewinnerin