Salzburger Nachrichten

Topalovic fehlten nur Sekunden zu EM-Gold

Den Titel vor Augen kassierte die Salzburger­in im Finale noch zwei bittere Treffer. Stefan Pokorny verpasste knapp den Einzug in den Bronzekamp­f.

- CHRISTOPH PICHLER

Sport ist manchmal gnadenlos. Das musste Lejla Topalovic bei der Karate-Europameis­terschaft in Zadar (Kroatien) einmal mehr schmerzhaf­t miterleben. Die für Wels startende gebürtige Salzburger­in sah im Finale gegen die Slowakin Ingrida Bakos schon wie die sichere Siegerin aus. In den letzten Sekunden des Kampfs gab die 23-Jährige jedoch einen 5:2-Vorsprung noch aus der Hand und musste sich nach einer bitteren 5:6-Niederlage mit Silber begnügen.

„Im Moment kann ich mich noch nicht über Silber freuen“, gestand Topalovic kurz vor der Siegerehru­ng. Zu frisch waren da noch die Erinnerung­en an die entscheide­nden Momente im Kampf um Gold. Topalovic war stark ins Finale gestartet. Nach eineinhalb Minuten gelang ihr die wichtige erste Wertung. Den Ausgleich konterte sie per WazaAri, der allerdings erst nach einer von Bundestrai­ner Juan Luis Benítez Cárdenes eingeforde­rten Videoüberp­rüfung anerkannt wurde. Danach nutzte sie ihre deutlich größere Reichweite perfekt aus, um 30 Sekunden vor Schluss auf 5:2 zu erhöhen.

„Mir ist im Finale alles aufgegange­n, aber zum Schluss habe ich ein paar kleine Fehler gemacht. Das tut weh“, erklärt Topalovic. So lief sie 1,6 Sekunden vor Schluss noch in einen Ippon zum 5:5-Ausgleich. Damit aber nicht genug: Eine Sekunde später landete ihre Gegnerin einen weiteren Treffer und sicherte sich damit den Finalsieg.

„Lejla hat nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen“, versuchte Sportdirek­tor Christian Grüner seinen Schützling zu trösten. Bundestrai­ner Cárdenes erinnerte an ihren „perfekten Weg ins Finale mit insgesamt nur drei Gegentreff­ern und einem Sieg gegen die amtierende Weltmeiste­rin“. Stark präsentier­te sich in Kroatien auch Stefan Pokorny: Der Salzburger verpasste knapp den Einzug in den Bronzekamp­f und musste sich letztlich mit Platz sieben begnügen. ExU18-Weltmeiste­rin Marina Vukovic scheiterte ebenso in Runde zwei wie Lora Ziller.

„Zum Schluss habe ich ein paar kleine Fehler gemacht. Das tut weh.“Lejla Topalovic, Silbergewi­nnerin

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BILD: SN/KARATE AUSTRIA/MARTIN KREMSER Lejla Topalovic musste auf dem Weg ins Finale nur drei Gegentreff­er einstecken.

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