Ein Rekordsieg feiert 90. Geburtstag
Der Salzburger Fußball-Verband (SFV) schickte in der über 100jährigen Geschichte seine Auswahlmannschaften ab 1921 in nicht weniger als 234 Länderspielen auf den Rasen. Anfänglich kassierte das in den Kinderschuhen steckende Team eine Niederlage nach der anderen, da schmerzten ein 1:13 gegen Kärnten oder ein 1:10 gegen Oberösterreich. Die Trendwende, vor allem durch die starken Spieler von SAK und Austria, kam zu Beginn der 30er-Jahre. Und da stach vor allem ein Match hervor, das auf den Tag genau vor genau 90 Jahren ausgetragen wurde.
Tirol gastierte mit seiner Auswahl auf dem SAK-Platz und wollte im sechsten Aufeinandertreffen mit Salzburg die Erfolge fortsetzen. Das Team des SFV war von der ersten Minute an hellwach, kam aber erst in der 31. Minute durch den SAKStürmer
Adolf Laudon zum Führungstor. Mit 1:0 ging es in die Pause, nach der die Gastgeber groß aufspielten. Der Größte an diesem Tag war Laudon, der die Tore zum 2:0, 5:0 und 7:0 erzielte. Der 8:0-Erfolg an diesem 13. Mai 1934 ist der höchste Sieg in der Salzburger Länderspielgeschichte.
Laudon war 1932 von der Reserve der Wiener Admira zum SAK gewechselt und wurde neben Karl Kainberger als sogenannter Rechtsverbinder zum gefährlichsten Stürmer des SAK. Zwei Mal kam er mit den BlauGelben ins Cup-Finale der Amateure und wurde mit der Einberufung in die österreichische Nationalmannschaft für das Olympiaturnier 1936 in Berlin
belohnt. Dort absolvierte er alle vier Spiele, schoss bei den 3:1Siegen gegen Ägypten das zweite und gegen Polen das dritte Tor. Im Finale verlor Österreich gegen Italien nach Verlängerung unglücklich 1:2, Laudon sowie seine SAK-Kollegen Ernst Bacher,
Edi und Karl Kainberger jubelten aber über Silber.
Die starken Leistungen Laudons blieben in Wien nicht unbemerkt, nach Olympia wechselte er zur Vienna, wurde ein Jahr später österreichischer Pokalsieger und Dritter der Liga. Im Jahr 1938 verloren sich seine Spuren, in keinem Archiv finden sich Aufzeichnungen über einen Verein, in dem Laudon gespielt hat. 1943 tauchte er wieder bei der Vienna auf, die in der vom NS-Regime eingeführten Gauliga Donau-Alpenland spielte. Beim 6:0-Sieg gegen Wacker Wien schoss Laudon, der neben Karl Decker, dem späteren österreichischen Teamchef (1958 bis 1964), spielte, ein Tor. Vienna holte den Titel, es war der letzte vor Kriegsende. Laudon starb 1984 im Alter von 72 Jahren, 50 Jahre nach seinem großen Match im Salzburger Dress.