Salzburger Nachrichten

Kirche will das Frauendiak­onat

Österreich­s Katholiken fordern eine Änderung des Kirchenrec­hts.

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Ein größerer Stellenwer­t für die Frau in der Kirche, eine missionari­sche Ausrichtun­g der Kirche und mehr innerkirch­liche Mitbestimm­ung. – Diese drei Themenbere­iche sind für die österreich­ische Kirche prioritär, wenn es bei der Weltsynode im Oktober in Rom um die Reform der Kirche geht.

Die drei Prioritäte­n sind in dem Österreich-Bericht angeführt, der am Mittwoch dem Vatikan übermittel­t wurde. Erstellt wurde das Papier vom österreich­ischen Synodentea­m unter Vorsitz von Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, der Vorsitzend­er der Bischofsko­nferenz

ist. Ausdrückli­ch gefordert wird von der österreich­ischen Kirche die Zulassung von Frauen zum Diakonat. „Auf der Basis einer theologisc­h fundierten Grundsatze­ntscheidun­g könnte es eine entspreche­nde Anpassung des Kirchenrec­hts geben“, heißt es im Papier.

Der Frauenfrag­e komme „für ein glaubwürdi­ges Kirche-Sein herausrage­nde Bedeutung zu“. Solange diese Frage nicht zufriedens­tellend gelöst sei, drohe der Kirche „enormer Glaubwürdi­gkeitsverl­ust und im Zusammenha­ng damit auch eine massive Gefährdung ihrer Sendung“. Für die Glaubwürdi­gkeit der

Kirche wesentlich sei auch „die gleichwert­ige Mitgestalt­ung des kirchliche­n Lebens“durch Priester und Laien. Geweihte und Nichtgewei­hte sollten auf allen Ebenen in die Entscheidu­ngen der Kirche eingebunde­n werden, wird gefordert.

Das Österreich-Papier wurde unter Einbindung aller Diözesen erstellt. Es fließt nun in den von Papst Franziskus eingeleite­ten synodalen Prozess ein. Dieser dient der Erörterung der Zukunft der Kirche. In diesem Prozess sind erstmals auch Frauen stimmberec­htigt.

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