Großgrundbesitzer will Trail auf Untersberg
Max Mayr Melnhof kann sich vorstellen, eine rund zehn Kilometer lange Strecke für Mountainbiker auf dem Untersberg zu verpachten.
GRÖDIG, FLACHAU. Das Projekt stecke noch in den Kinderschuhen, aber er sei „gesprächsbereit“: Der Großgrundbesitzer und Landesjägermeister Max Mayr Melnhof ist bereit, seinen Grund und Boden für eine Mountainbikestrecke auf dem Untersberg zu verpachten. Diese Absicht tat er kürzlich im Schweizer Mountainbikemagazin „Ride“kund.
„Ich habe ein Vorkonzept auf meinem Tisch liegen“, bestätigt Mayr Melnhof den SN. Geplant sei, eine Verbindung zwischen
Fürstenbrunn und dem Latschenwirt zu schaffen, um es Mountainbikern zu ermöglichen, den Untersberg zu umrunden, ohne auf eine asphaltierte Straße mit Abgasen und Schwerverkehr angewiesen zu sein. „Das Land bastelt hier an einer Verbindung“, bestätigt Mayr Melnhof.
Geplant sei ein Singletrail, also ein rund 80 Zentimeter breiter Weg mit Einbahnregelung. Er sei selbst Mountainbiker und daher bereit, ein Angebot für Familien und „Normalsportler“zu unterstützen, die sicher von A nach B gelangen wollten. Gleichzeitig erteilt der 54-Jährige eine Absage an, wie er es nennt, „Extremsportler“. „Dass die Leute mit der Gondel auf den Untersberg fahren und neben der Skiabfahrt runterbrettern, das will ich nicht. Ich gebe meinen Grund nicht für den Extremsport her. Wir sind ja eine Betriebsstätte und bewirtschaften den Wald“, da habe er Sicherheitsbedenken.
Beim Land Salzburg für das Projekt zuständig ist Dietmar Emich in der Landesforstdirektion. Die Idee für den 10,5 Kilometer langen Lückenschluss auf dem Untersberg sei entstanden,
weil es in Bayern eine andere Gesetzeslage gebe. Dort dürften Mountainbiker jeden Forst- und Waldweg befahren, der breiter sei als zwei Meter. „Aber auf Salzburger Seite ist das nicht erlaubt,
da muss man auf die Landesstraße ausweichen“, schildert Emich. Die geplante Strecke müsse behördlich genehmigt werden, da es sich um Landschaftsschutzgebiet handle. „Wenn es gelingt, dann wäre es ein großer Wurf und ein tolles Angebot in unmittelbarer Nähe zur Landeshauptstadt.“Noch seien aber viele wichtige Fragen zu klären, unter anderem die Finanzierung.
Deutlich einfacher umzusetzen als in der Nähe von Ballungszentren sind Projekte für Mountainbikestrecken oder -anlagen oft in den Tourismusorten. Am Donnerstag findet eine naturschutzund forstrechtliche Begehung auf dem Grießenkar zwischen Flachau und Wagrain statt. Die Flachauer Bergbahnen (Snow Space) wollen dort eine Trailanlage für Mountainbiker errichten lassen. Mit den Grundeigentümern sei man sich einig, sagt Vorstandsvorsitzender Wolfgang Hettegger. Neben den Bundesforsten sind auch etliche Private und die Agrargemeinschaft Grießenkaaralpe betroffen.
Hettegger sagt, man wolle die Radfahrer am Berg in geordnete Bahnen lenken. Details wollte er am Dienstag keine nennen. Man müsse zuerst abklären, ob die geplanten Trassen überhaupt möglich seien. Dem Vernehmen nach sind Abfahrten entlang der Skipisten bis ins Tal geplant.