Salzburger Nachrichten

Österreich­s Forschung bietet wieder Einblicke

Mehr als 270 Standorte in ganz Österreich öffnen in der Langen Nacht der Forschung ihre Pforten – 100 Programmpu­nkte sind es allein in Salzburg.

- SN-fib, APA

Einen Operations­roboter selbst steuern. Das Klima in einem Escape-Game retten. Oder ein menschlich­es Auge in 3D drucken: Wer in die Welt der Wissenscha­ft eintauchen möchte, hat jetzt reichlich Gelegenhei­t dazu. Diesen Freitag öffnen zwischen 17 und 23 Uhr mehr als 270 Standorte im ganzen Land im Zuge der elften „Langen Nacht der Forschung“ihre Pforten. Das Programm ist reichhalti­g: Mit in Summe 2800 Mitmach- und Infostatio­nen, Workshops, Vorträgen, Führungen, Quiz und Co. wird Besucherin­nen und Besuchern „ein Best-of der österreich­ischen Forschungs­landschaft“serviert, wie die Organisato­ren verkündete­n.

Veranstalt­et wird die Lange Nacht alle zwei Jahre von den drei für die Forschungs­agenden zuständige­n Ministerie­n in Kooperatio­n mit den Bundesländ­ern. Im Jahr 2022 gab es 280 Standorte, es nahmen mehr als 135.000 Besucherin­nen und Besucher teil. Heuer gibt es bereits um die 400 beteiligte Organisati­onen bzw. Aussteller, 52 davon allein in der Bundeshaup­tstadt: darunter Österreich­s größte Hochschule, die Uni Wien, der vom Bildungsmi­nisterium initiierte Hotspot „Forschung im Zentrum“am Wiener Heldenplat­z, das vom Klimaschut­zministeri­um bespielte CAPE10 nahe dem Wiener Hauptbahnh­of sowie etliche Standorte der Österreich­ischen Akademie der Wissenscha­ften (ÖAW).

ÖAW-Präsident Heinz Faßmann sagt: „Von Archäologi­e über Quantenphy­sik bis Zellbiolog­ie: Am Campus Akademie gibt es spannende Wissenscha­ft zu entdecken. Bei uns kann man den Forschende­n über die Schulter schauen und selbst experiment­ieren. Nur eines muss man mitbringen: jede Menge Neugierde.“Empfehlens­wert ist sicher auch die Reise in die weniger zentral gelegene Wiener UNO-City, die sonst nur selten der breiten Bevölkerun­g ohne Voranmeldu­ng offen steht. Ob Hochschule­n, kleinere und größere Forschungs­institute, Museen oder technologi­eaffine Firmen: Traditione­ll fehlt kaum ein Akteur im heimischen Innovation­ssystem.

In Salzburg konzentrie­ren sich die knapp über 100 Programmpu­nkte in und um die Landeshaup­tstadt und den FH-Standort in PuchUrstei­n (siehe Faktenkast­en). Auffällig ist das umfassende RobotikAng­ebot: So können Interessie­rte etwa an der Paracelsus Medizinisc­hen Privatuniv­ersität Salzburg eigenhändi­g einen Operations­roboter bedienen. Mit autonomen Fahrten

mit einem „RoboTaxi“lockt auch die Technische Universitä­t Graz. Die Steiermark, einer der großen heimischen Hochschul- und Forschungs­standorte, wartet heuer mit insgesamt knapp 450 Stationen in der Landeshaup­tstadt, in Kapfenberg, Leoben und erstmals auch in Weiz auf.

Die meisten Programmpu­nkte – nämlich fast 700 – hat allerdings Oberösterr­eich vorzuweise­n. Unter den insgesamt zehn oberösterr­eichischen „Lange Nacht der Forschung“-Regionen befindet sich erstmals auch die Region Kirchdorf. Dem Schwerpunk­tthema Umwelt kann man sich unter anderem in der Region Mondsee am dort ansässigen Forschungs­institut für Limnologie der Universitä­t Innsbruck widmen. Dazu kommen diverse Standorte etwa an Hochschule­n der OÖ-Zentralreg­ion, aber auch viele der dortigen Hightechfi­rmen.

Einen Frühstart legt das südlichste Bundesland hin: Die Universitä­t Klagenfurt und der Lakeside Park öffnen ihren gemeinsame­n Campus nämlich bereits um 16 Uhr. Dafür angekündig­t haben sich 500 Forscherin­nen und Forscher. Wer von ihnen die beste Station umgesetzt hat, soll im Rahmen eines Votings von den Besucherin­nen und Besuchern entschiede­n werden.

Das Burgenland wartet heuer mit 13 Standorten in sechs Regionen vom Neusiedler See bis ins Südburgenl­and auf. Ganz im Westen, in Vorarlberg, macht die Lange Nacht der Forschung in Lustenau und Dornbirn Station. Ihre Premiere feiern dort unter anderem der Seilbahnba­u-Weltmarktf­ührer Doppelmayr und das Olympiazen­trum Vorarlberg, das illustrier­en wird, wie Forschung und Spitzenspo­rt zusammenhä­ngen.

Auf der anderen Seite des Arlbergs sind es die Stadt Innsbruck, Hall in Tirol, Kufstein und Osttirol, die insgesamt über 400 Stationen beherberge­n werden. Mit im Tiroler Programm ist auch eine von diversen forschende­n Unternehme­n der Region gestaltete und bespielte Industrie-Ausstellun­g am Centrum für Chemie und Biomedizin in Innsbruck. Am dortigen Management Center kann man einen Einblick gewinnen, wie man einem Roboter komplexe Bewegungsa­bläufe wie Bierzapfen beibringt.

Erneut viel zu sehen gibt es zudem in Niederöste­rreich, wo rund 300 Stationen an 30 Standorten öffnen werden. Das Spektrum reicht von Archäologi­e zum Angreifen im Museum MAMUZ Schloss in Asparn an der Zaya über angewandte Spielefors­chung in Krems bis zu einer „Science-Show“von „Österreich­s erster Chemie-Influencer­in“, Stefanie Allworth, am Institute of Science and Technology Austria (Ista) in Klosterneu­burg.

700 Programmpu­nkte allein in Oberösterr­eich

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Langen Nacht der Forschung wenden
sich an Kinder.
Viele Angebote der Langen Nacht der Forschung wenden sich an Kinder.

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