DER WEG ZU (MEHR) NACHHALTIGKEIT: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM ERFOLG
REPORT
Die Umstellung auf ein nachhaltiges Wertesystem mag aufwändig wirken, muss sie aber nicht: Nachhaltigkeit basiert zum großen Teil auf gesundem Menschenverstand mit ein paar Kompromissen. Die gute Nachricht: Entgegen der weitverbreiteten Meinung kann ein grüneres Geschäftsmodell auch Kosten sparen.
PRODUKTE:
Ihre Lieblingsmarken haben wahrscheinlich schon Nachhaltigkeitsprogramme: eine neue Linie, nachhaltige Stoffe, Lieferanten-Rückverfolgung, Engagement im Umwelt- und/oder Sozialbereich. Fragen Sie nach diesen Informationen.
Bei reinen Ökoprodukten gibt es eine große Auswahl an Marken. Wenn möglich, sollten Sie jedoch in lokale Labels mit regional produzierten Waren investieren – oft bieten diese auch zeitlose Basics, die sich saisonunabhängig gut verkaufen. Achten Sie auf die Zertifizierungen: Legen Sie eine Liste an und finden Sie heraus, was genau sie bedeuten – das erspart Ihnen in Zukunft viele Missverständnisse.
KOMMUNIKATION:
Mit Ihren Marken:
Sammeln Sie möglichst viele Informationen über deren Nachhaltigkeitsziele und über die technischen Details der Produkte.
Suchen Sie nach besseren Strategien zum gemeinsamen Reduzieren des ökologischen Fußabdrucks durch weniger Verpackung, umweltfreundlicheren Transport, optimiertes Lager-/Nachorder-Management etc.
Teilen Sie Kundenfeedback zu Ökoprodukten mit Ihren Zulieferern. Mit Ihrem Team:
Motivieren Sie Ihre Verkaufsmitarbeiter sich über nachhaltige Mode zu informieren, um die Prinzipien zu verstehen (und Kundenfragen beantworten zu können). Nützliche Websites sind z. B. commonobjective.co und fashionforgood.com (beide Englisch).
Verteilen Sie Merkblätter mit Informationen und technischen Details zu jedem Produkt. Präsentieren Sie Ihr grünes Sortiment anhand der wichtigsten Produkteigenschaften.
Ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen und häufigsten Zertifizierungen ist sehr nützlich (viele gibt es auch online).
Binden Sie das Team auch in andere Öko-Aktionen in Ihrem Laden ein. Auf der Verkaufsfläche / im Onlineshop:
Kennzeichnen Sie Ökoprodukte mit einem speziellen Logo auf den Etiketten. Das können reine Ökowaren oder die mit einem besonderen Nachhaltigkeitsaspekt sein. Der Aspekt sollte jedoch klar erkennbar und ehrlich gerechtfertigt sein! Organisieren Sie Events: Produktpräsentationen, Filmvorführungen zum Thema, BuchSignierstunden, ein Öko-Café für Gespräche. Laden Sie eine lokale NGO oder einen leidenschaftlichen Nachhaltigkeitsaktivisten ein, vielleicht ist eine Partnerschaft mit einem Floristen oder dem Bioladen um die Ecke möglich?
Unverkaufte Ware ist eine Ressource – organisieren Sie ein Nähevent mit einem Schneider, bei dem die Teilnehmer Kleidung personalisieren, reparieren oder upcyceln können. Lesen Sie unseren Report „Green Marketing“in der aktuellen Ausgabe – dort finden Sie weitere Tipps zu „nachhaltiger“Kommunikation.
IHR STATIONÄRER LADEN:
Denken Sie an diese fünf Schlagwörter: Reduzieren, Wiederverwenden, Erneuern, Recyceln, Umfunktionieren.
Ziehen Sie eine modulare Inneneinrichtung in Betracht, damit können Sie Ihr Ladendesign verändern, ohne eine neue Ausstattung kaufen zu müssen.
Achten Sie bei Möbeln und Einrichtungsgegenständen auf Nachhaltigkeitszertifikate – z. B. für nachhaltig beforstete Wälder oder Öko-Labels für Farben etc. LED-Leuchten verbrauchen sehr wenig Strom. Investieren Sie in ein modulares LED-Lichtsystem, das langlebig und leicht anpassbar ist – und um dessen Entsorgung sich nachher der Hersteller kümmert, da die Abfälle hochgiftig sind. Energie:
Mit gut isolierten Fenstern und Wänden halten Sie die Innentemperatur konstant. Lassen Sie die Belüftung, Heizung und Klimaanlage Ihres Verkaufsraums regelmäßig prüfen und warten. Dadurch werden sie effizienter und funktionieren länger. Falls Sie am Eingang einen Luftschleier installiert haben, prüfen Sie, ob er effizient programmiert ist. Bei extremen Außentemperaturen schließen Sie besser die Türen. Sie können Ihre Kunden ja mit einer (witzigen) Notiz darauf aufmerksam machen. Nutzen Sie Tageslicht – ein Innenausstatter berät Sie dazu. Montieren Sie Spiegel, die das Licht reflektieren und verstärken. Wählen Sie LED- oder Metallhalogenidlampen mit Dimmfunktion. Installieren Sie Bewegungssensoren im Lager und in anderen nicht öffentlich zugänglichen Bereichen.
Eine automatisierte Energieverwaltung spart Energie – und Geld. Wasser:
Wählen Sie Wasserhähne mit geringerer Durchflussgeschwindigkeit und wassersparende Sanitäreinrichtungen. Abfall:
Reduzieren Sie so viel wie möglich (insbesondere bei Verpackungen – mehr Informationen im Report „Wundertüte“) und recyceln Sie (Karton, Plastik usw.).