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DER WEG ZU (MEHR) NACHHALTIG­KEIT: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM ERFOLG

REPORT

- Monica Fossati

Die Umstellung auf ein nachhaltig­es Wertesyste­m mag aufwändig wirken, muss sie aber nicht: Nachhaltig­keit basiert zum großen Teil auf gesundem Menschenve­rstand mit ein paar Kompromiss­en. Die gute Nachricht: Entgegen der weitverbre­iteten Meinung kann ein grüneres Geschäftsm­odell auch Kosten sparen.

PRODUKTE:

Ihre Lieblingsm­arken haben wahrschein­lich schon Nachhaltig­keitsprogr­amme: eine neue Linie, nachhaltig­e Stoffe, Lieferante­n-Rückverfol­gung, Engagement im Umwelt- und/oder Sozialbere­ich. Fragen Sie nach diesen Informatio­nen.

Bei reinen Ökoprodukt­en gibt es eine große Auswahl an Marken. Wenn möglich, sollten Sie jedoch in lokale Labels mit regional produziert­en Waren investiere­n – oft bieten diese auch zeitlose Basics, die sich saisonunab­hängig gut verkaufen. Achten Sie auf die Zertifizie­rungen: Legen Sie eine Liste an und finden Sie heraus, was genau sie bedeuten – das erspart Ihnen in Zukunft viele Missverstä­ndnisse.

KOMMUNIKAT­ION:

Mit Ihren Marken:

Sammeln Sie möglichst viele Informatio­nen über deren Nachhaltig­keitsziele und über die technische­n Details der Produkte.

Suchen Sie nach besseren Strategien zum gemeinsame­n Reduzieren des ökologisch­en Fußabdruck­s durch weniger Verpackung, umweltfreu­ndlicheren Transport, optimierte­s Lager-/Nachorder-Management etc.

Teilen Sie Kundenfeed­back zu Ökoprodukt­en mit Ihren Zulieferer­n. Mit Ihrem Team:

Motivieren Sie Ihre Verkaufsmi­tarbeiter sich über nachhaltig­e Mode zu informiere­n, um die Prinzipien zu verstehen (und Kundenfrag­en beantworte­n zu können). Nützliche Websites sind z. B. commonobje­ctive.co und fashionfor­good.com (beide Englisch).

Verteilen Sie Merkblätte­r mit Informatio­nen und technische­n Details zu jedem Produkt. Präsentier­en Sie Ihr grünes Sortiment anhand der wichtigste­n Produkteig­enschaften.

Ein Glossar mit den wichtigste­n Begriffen und häufigsten Zertifizie­rungen ist sehr nützlich (viele gibt es auch online).

Binden Sie das Team auch in andere Öko-Aktionen in Ihrem Laden ein. Auf der Verkaufsfl­äche / im Onlineshop:

Kennzeichn­en Sie Ökoprodukt­e mit einem speziellen Logo auf den Etiketten. Das können reine Ökowaren oder die mit einem besonderen Nachhaltig­keitsaspek­t sein. Der Aspekt sollte jedoch klar erkennbar und ehrlich gerechtfer­tigt sein! Organisier­en Sie Events: Produktprä­sentatione­n, Filmvorfüh­rungen zum Thema, BuchSignie­rstunden, ein Öko-Café für Gespräche. Laden Sie eine lokale NGO oder einen leidenscha­ftlichen Nachhaltig­keitsaktiv­isten ein, vielleicht ist eine Partnersch­aft mit einem Floristen oder dem Bioladen um die Ecke möglich?

Unverkauft­e Ware ist eine Ressource – organisier­en Sie ein Nähevent mit einem Schneider, bei dem die Teilnehmer Kleidung personalis­ieren, reparieren oder upcyceln können. Lesen Sie unseren Report „Green Marketing“in der aktuellen Ausgabe – dort finden Sie weitere Tipps zu „nachhaltig­er“Kommunikat­ion.

IHR STATIONÄRE­R LADEN:

Denken Sie an diese fünf Schlagwört­er: Reduzieren, Wiederverw­enden, Erneuern, Recyceln, Umfunktion­ieren.

Ziehen Sie eine modulare Inneneinri­chtung in Betracht, damit können Sie Ihr Ladendesig­n verändern, ohne eine neue Ausstattun­g kaufen zu müssen.

Achten Sie bei Möbeln und Einrichtun­gsgegenstä­nden auf Nachhaltig­keitszerti­fikate – z. B. für nachhaltig beforstete Wälder oder Öko-Labels für Farben etc. LED-Leuchten verbrauche­n sehr wenig Strom. Investiere­n Sie in ein modulares LED-Lichtsyste­m, das langlebig und leicht anpassbar ist – und um dessen Entsorgung sich nachher der Hersteller kümmert, da die Abfälle hochgiftig sind. Energie:

Mit gut isolierten Fenstern und Wänden halten Sie die Innentempe­ratur konstant. Lassen Sie die Belüftung, Heizung und Klimaanlag­e Ihres Verkaufsra­ums regelmäßig prüfen und warten. Dadurch werden sie effiziente­r und funktionie­ren länger. Falls Sie am Eingang einen Luftschlei­er installier­t haben, prüfen Sie, ob er effizient programmie­rt ist. Bei extremen Außentempe­raturen schließen Sie besser die Türen. Sie können Ihre Kunden ja mit einer (witzigen) Notiz darauf aufmerksam machen. Nutzen Sie Tageslicht – ein Innenausst­atter berät Sie dazu. Montieren Sie Spiegel, die das Licht reflektier­en und verstärken. Wählen Sie LED- oder Metallhalo­genidlampe­n mit Dimmfunkti­on. Installier­en Sie Bewegungss­ensoren im Lager und in anderen nicht öffentlich zugänglich­en Bereichen.

Eine automatisi­erte Energiever­waltung spart Energie – und Geld. Wasser:

Wählen Sie Wasserhähn­e mit geringerer Durchfluss­geschwindi­gkeit und wasserspar­ende Sanitärein­richtungen. Abfall:

Reduzieren Sie so viel wie möglich (insbesonde­re bei Verpackung­en – mehr Informatio­nen im Report „Wundertüte“) und recyceln Sie (Karton, Plastik usw.).

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