GANZHEITLICHE HERANGEHENSWEISE FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT
Johnston Antonova, Circular Fashion Russia:
Um Nachhaltigkeit zu verstehen, sollten Sie ein Kleidungsstück nicht als Produkt, sondern als Prozess betrachten, seinen gesamten Lebenszyklus bedenken und nachvollziehen können, welche Auswirkungen es auf die Menschen und die Umwelt in jeder Lebensphase hat: von der Beschaffung des Rohmaterials bis zur Herstellung, dem Transport, dem Einzelhandel, dem Nutzer – und dem „Nutzungsende“.
Für den Einzelhandel bedeutet das:
– Nachhaltige und ethische Marken einzukaufen
–Die Menge anPlasti kund V er packungs material zu reduzieren – Umweltfreundliches V er packungs material zu verwenden und wiederzuverwenden – „Grüne“Transportmittel und Energie zu verwenden
– Messtechniken für Kleidergrößen für die perfekte Passform einzuführen –B es tandskontroll technologien einzusetzen, um Kunden dabei zu helfen, ihre Garderobe zu vervollständigen – Rücknahme von Mode zum Wiederverkauf, Upcycling und Recycling einzuführen – Reparaturservice anzubieten Umweltfreundliche Pflege-und Waschmittel ins Sortiment aufzunehmen – Kunden ihre eigene Mode designen zu lassen
– Virtuelle Outfits zu verkaufen
Willan, Given London:
McKinsey hat in seinem „State of Fashion Report“herausgefunden, dass 66 % der Konsumenten bereit sind, mehr für nachhaltige Brands auszugeben. Nachhaltige Mode macht aber nur 1 % der gesamten Industrie aus. […] Die meisten Modemarken haben ein Inhouse-Team, das für Nachhaltigkeit zuständig ist, [aber] die Motivation und das Engagement solcher Teams ist allein oft nicht genug. Sie haben innerhalb von Organisationen nicht genügend Einfluss, um Veränderungen herbeizuführen – diese müssen das gesamte Geschäft betreffen, von der Lieferkette bis hin zum Verkauf. Schauen Sie sich den Beautysektor an, eine Marke, die hier gerade interessante Dinge in Bezug auf die Konsolidierung von Nachhaltigkeit mit Verkaufszielen unternimmt, istL’ Oréal.Siebi et etMa nagern jena chNa ch haltigkeits performance ihrer zugeteilten Marken einen leistungsorientierten Bonus. Dafür hatL' Oréal das Analysetool „The Spot“entwickelt.
Szasz, s.Oliver:
Die Unternehmensgruppe hat ihr eigenes s.Oliver Corporate Responsibility Board, das Mitarbeiter vom obersten Management-Level miteinbezieht. Dieses Gremium hat das „We care“-Programm entwickelt, das alle Nachhaltigkeitsaktivitäten innerhalb der Gruppe bündelt. In diesem Komitee haben wir zudem eine neue Produktstrategie kreiert und uns verpflichtende Ziele für die Beschaffung nachhaltiger Materialien in allen Segmenten gesetzt.
Bodo, NIPI Italia:
Der wahre Luxus in der Modebranche ist Nachhaltigkeit und in Hinblick auf den umwelttechnischen Notstand, dem wir uns gegenüber sehen, muss Nachhaltigkeit ein dringendes Thema und der Ausgangspunkt des gesamten kreativen Prozesses sein. Das Nachhaltigkeitsparadigma sollte die gesamte Lieferkette lenken: von der Auswahl der Rohmaterialien und des Herstellungsprozesses über die Distribution bis hin zur Art des Verkaufs und der Entsorgung durch die Endverbraucher.
Testino:
Wir müssen nachhaltige Mode nicht nur als Trend sehen, sondern als Geschäftsmodell, das in all seinen Aspekten nachhaltig ist: sozial, kulturell, ökologisch und finanziell. Um zu einer Übereinkunft zu kommen, braucht es eine soziale Absprache aller treibender Kräfte, die Nachhaltigkeit beeinflussen: Regierungen, Behörden und Marktkatalysatoren, Werteschaffung und Innovation, Gleichheit, Authentizität, Funktionalität, Regionalität und Exklusivität.