EDITORIAL
Mit der vorliegenden Ausgabe feiern wir 15 Jahre WeAr. Herzlichen Dank an alle Mitarbeiter, Abonnenten, Inserenten, Freunde, Förderer und echte Kunst- und Modefans rund um die Welt.
Wir hatten WeAr als erstes wirklich globales Premium-FashionWorkbook konzipiert, eine Mischung aus Coffeetable, Kunst und Topinformationen für Insider der Fashion- & Footwear-Industrie. Sehen und Lesen. Klasse statt Masse.
Ein Magazin, das in acht Sprachen nicht nur führende Entscheider aus Industrie und Handel erreicht, sondern auch echte Fashion-Aficionados, Influencer und Celebrities weltweit, die ein überdurchschnittliches Interesse an Mode haben. Ein Magazin, das alles unternimmt, Inhalte zu liefern, mit denen Fachleser Geld verdienen. Wie viele Wochen sollen wie viele Ihrer Mitarbeiter denn nach den neuesten Trends, Brands oder Läden auf Instagram suchen? Das hat unser globales Team mit einem großartigem Netzwerk für Sie viermal im Jahr gemacht. Weltweite Messen, Topshowrooms, neueste Stores – WeAr scouting! Das Ergebnis liegt vor Ihnen.
Dazu haben wir immer ein Auge auf Kunst, da Kunst und Mode untrennbar miteinander verknüpft sind. Absolute Topkünstler aus dem Bereich Pop & Street-Art haben mit uns zusammengearbeitet und WeAr zu begehrten Sammlerstücken gemacht.
Für die vorliegenden Ausgabe hat mein langjähriger Freund Peter Tunney die Kunst geliefert. Für mich einer der ganz Großen. Schauen Sie bei ihm wärend der Art Basel Miami in den berühmten Wynwood Walls vorbei. Dort wird es auch die WeAr geben.
So revolutionär wie das Konzept von WeAr vor 15 Jahren gestartet war, so revolutionär muss man heute weiter denken. Mode ist im starken und sehr schnellen Wandel. Das Internet verändert alles und zwar täglich. Trotzdem ist das Netz als Standalone-Medium allein nicht tauglich. Man braucht die Kombination aus Online und Offline, B2B und B2C. Erlebnisse, Begehrlichkeiten schaffen, Emotionen wecken, Kunden wach rütteln und begeistern.
Viele Händler haben das bereits erfolgreich umgesetzt. Luisa Via Roma in Florenz gebührt an dieser Stelle ein besonderes Kompliment, mit dem, was sie anlässlich der letzten Pitti Uomo im Juni veranstaltet haben.
Wo ich aber akuten Handlungsbedarf sehe, ist vor allem bei einigen Messen. Hier muss dringend etwas passieren, um die ganze Industrie zu retten. Ein oder zwei Top-„Get-together Events“, wie früher eine Igedo, Herrenmodewoche Köln oder auch die Bread and Butter, sind einfach nötig, damit man sich trifft und austauscht. Sonst bleibt man bei seinen paar angestammten Showrooms kleben, vereinsamt und verpasst enorme Möglichkeiten, Trends und sehr viel Potenzial Geld zu verdienen. Die meisten Messen sind heute eigentlich nur noch national von Bedeutung, da sie mit Konzepten und Looks wie vor Jahren immer weiter vor sich hin werkeln, statt wirklich neue Wege zu gehen. Indem sie Masse statt wirkliche Klasse vorhalten (müssen, aus finanziellen Gründen).
Zwei Lichter am Horizont: die Messe Destination Miami und Neonyt Berlin. Destination Miami: wirklich selektiert, tolle Premium-Brands aus dem Bereich Resortwear, eingerichtet wie mehrere tolle Wohnzimmer, ein Genuss für das Auge und toll zum Einkaufen. Neonyt punktet mit dem Thema Sustainability. Toll gemacht, gut aufbereitet, beides ist innovativ und wird wachsen, da bin ich sicher.
Generell muss einfach revolutionär gedacht werden zum Wohle aller – und bitte dann auch denjenigen, wer immer es ist, der etwas wagt, probiert, riskiert für die Branche unbedingt unterstützen. Nicht totreden oder „ich schau mir das mal an, wenn‘s toll wird, komm ich auch, aber nur wenn's billig ist ...” (der traurige Klassiker schwacher Brands und noch schwächerer CEOs), sondern vom Start an dabei sein, mitmachen und mitaufbauen. Nur zusammen sind wir stark und holen die Verbraucher weg vom Bildschirm.
Textil ist immer noch, nach Nahrung, eines der wichtigsten Bedürfnisse der Menschen. Ein Milliardenmarkt, mit dem man nach wie vor extrem viel Spaß haben kann und sehr Geld verdient – wenn man es richtig macht.
In der vorliegenden Ausgabe haben wir das Thema Denim unter die Lupe genommen.
Jeans war die Money-Making-Machine der letzten drei Dekaden. Jetzt braucht es neue Ideen, um wieder richtig in Schwung zu kommen. Das zweite große Thema ist Nachhaltigkeit. Wie Chefredakteurin Shamin Vogel richtig bemerkte: Wer da jetzt nicht dabei ist, verpasst eine ähnlich große Chance wie beim Start des Internets. WeAr berichtet seit Jahren über nachhaltige Lösungen – scannen Sie den QR-Code auf dieser Seite, um zu unserem Archiv gelangen, wo Sie eine Auswahl der besten Beiträge zum Thema finden.
Durch diese Ausgabe zieht sich das Sustainability Special - halten Sie Ausschau nach der grünen Krone, die Nachhaltige Themen und Brands markiert.
Auf die nächsten 15 Jahre, gesund bleiben, die Augen offen halten, Innovationen suchen, verstehen, unterstützen, Mut haben und Vollgas geben. Statt es sich in der Hängematte bequem zu machen und dem Wetter die Schuld am eigenem Versagen zu geben. Nicht Kapellmeister auf der Titanic sein und “Näher mein Gott zu Dir” spielen, sondern rechtzeitig neue Schiffe besteigen und entspannt ankommen.
Alles Liebe, noch einmal Danke für alles und wie immer gute Geschäfte