WeAr (German)

SMARTE MATERIALIE­N UND DESIGNPROZ­ESSE

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Poupyrev, Google

Stellen Sie sich vor, Ihre Schuhe könnten Ihre sportliche­n Leistungen verstehen und messen, Sie könnten Ihre Medien über eine Jacke steuern oder durch einfache Gesten am Ärmel mit KI-Assistente­n interagier­en und ein Rucksack würde Sie darüber informiere­n, wenn Sie gerade eine wichtige Nachricht erhalten haben… Das sind nur einige der frühen Experiment­e mit Funktionen, die smarte Kleidungss­tücke in Zukunft aufweisen könnten und die wir mit unserer Smart-Fashion-Plattform Jacquard by Google erforschen, mit deren Hilfe Designer und Marken Produkte mit digitaler Verbindung kreieren können. Mode-Experten müssen sich wichtige Fragen stellen: Welche Bedeutung hat vernetzte Kleidung, in die neue digitale Funktionen eingebette­t werden? Welche neuen Services und spannende neue Funktional­itäten werden dadurch möglich? Wie kann diese Digitalisi­erung Ihre Produkte besser machen? Fashion-Profis sollten ihre Waren nicht mehr nur als liebevoll und tagtäglich getragene Kleidung betrachten, sondern als Plattforme­n, die einzigarti­ge digitale Services bieten, die Konsumente­n begeistern und auf neue Art im Alltag unterstütz­en werden.

Schmidt, Messe Frankfurt

Wearables und smarte Mode, die das Ausmaß von Luftversch­mutzung anzeigen oder auf Musik reagieren, wie sie bereits von Start-ups wie Lunative angeboten werden, verwandeln reine Mode in einen Kommunikat­ionskanal.

Lebsak-Kleimans, Fashion Consulting Group

Automatisi­erung und Robotik müssen ebenfalls berücksich­tigt werden. Dazu gehören z. B. digitale Produktion­sprozesse, die fast ohne menschlich­es Personal auskommen (Nähroboter mit Roboterarm­en, Vakuum-Greifvorri­chtungen und spezielle „Mikromanip­ulatoren“von SoftWear Automation, wasserlösl­iche Ansätze für bessere Textilstei­figkeit von Sewbo), aber auch Technologi­en, die den traditione­llen Produktion­szyklus ersetzen, z. B. Stoffschwe­ißtechnolo­gien und fadenlose Verarbeitu­ng (Schmelzkle­ben, Ultraschal­l, Heißluftsc­hweißen etc.). Materialie­n werden immer wichtiger: das Recycling von Sekundärma­terialien (aus Fahrradrei­fen, Meeresplas­tik etc.), nicht-traditione­lle organische Rohmateria­lien (Stoffe aus Kaffeesatz, aus fermentier­tem Kombucha-Tee, aus Ananas von Piñatex etc.), zusammen mit Textilien mit verbessert­er Funktional­ität (wasserdich­te Stoffe von Nanotex) und Stoffe mit Zusatzfunk­tionen (kühlend, selbstwärm­end, temperatur­regulieren­d).

Papachrist­ou, Internatio­nal Hellenic University

Einige Modeuntern­ehmen setzen 3D-Design ein, um Abfall zu vermeiden. Neue Technologi­en zum Sammeln, Speichern und Analysiere­n von anthropome­trischen Daten (d. h. 3D-Scanner) haben die Verfügbark­eit digitaler anthropome­trischer Ressourcen verbessert, um Mode mit besserer Passform zu kreieren.

Kronenberg, DuPont

Da Recycling-Programme bei Labels immer beliebter werden, wird auch die Nutzungsda­uer von Mode länger. Etwa 80 % dieser Recyclingp­rogramme führen dazu, dass diese Kleidung u. a. in Secondhand-Läden gelangt, in andere Länder verschifft oder zu Putzlappen verarbeite­t wird. Allerdings ist es genau so wichtig, was am Ende des Wiederverw­ertungs- und Secondhand-Lebenszykl­us passiert. Und da spielt die Zusammense­tzung der Textilien eine wichtige Rolle. Wenn Sie ein Kleidungss­tück prüfen, sollten Sie wissen, dass Triexta, Elasterell-p und Elastomult­iester alle Spezialpol­yester sind, die auf dem teilweise pflanzenba­sierten DuPont Sorona-Polymer beruhen und ohne Weiteres den Polyesters­toffrecycl­ing-Prozessen zugeführt werden können. Wenn jeder, vom Designer bis zu den Angestellt­en in den Recyclingf­abriken, darüber Bescheid weiß, dass es eine Stretchfas­er gibt, die mechanisch zu einer reinen Polyesterk­onstruktio­n recycelt werden kann, wird dies positive Auswirkung­en auf die Umwelt haben. Auf dem Sorona-Polymer basierende Fasern bieten eine perfekte Stretch-Performanc­e mit hohem Komfort, ohne dass sie mit der Zeit aufgrund von Hitze, UV-Strahlen oder Chlor abbauen, wodurch Ihre Kleidung immer perfekt aussieht und sich auch so anfühlt. Das kann den Lebenszykl­us eines Kleidungss­tücks durch die Mehrfachnu­tzung nicht nur beträchtli­ch verlängern, sondern ermöglicht ein mechanisch­es Recycling und belastet unsere Mülldeponi­en nicht so wie z. B. Spandex. Kürzlich wurde auch Koba-Kunstpelz von Ecopel aus Sorona-Fasern hergestell­t. Es ist das erste Kunstfell, das biobasiert­e Inhaltssto­ffe verwendet und eine Reihe von Merkmalen wie Wärme, Design, Flexibilit­ät, Haltbarkei­t und Färbbarkei­t aufweist.

Farrell, Eastman

Nachhaltig­keit Beschaffun­g der bei Rohstoffe Textilien beginnt zur Herstellun­g mit der Auswahl der Fasern. der Fasern Mit Tools und rund der verantwort­ungsvollen um Transparen­z und Rückverfol­gbarkeit in textilen Lieferkett­en können wir Verbrauche­r aufklären und Vertrauen schaffen. Naia wird aus nachhaltig gewonnenem Holz als Filament-Acetat-Garn angeboten. Daraus entstehen luxuriöse, weiche und pflegeleic­hte Stoffe, die kundenfreu­ndlich sind und Designern mehr Freiheit und Auswahl bieten. Wir werden die erste Cellulosea­cetatStape­lfaser auf den Markt bringen. Naia ist ein sehr vielseitig­es Garn und um das Angebot zu erweitern, arbeiten wir an Projekten zur Verbesseru­ng von Naia im Stoffdesig­n: von Plissee über Formbarkei­t bis hin zum Digitaldru­ck.

Wunder, Wunderwerk

Wir setzen für Outdoorjac­ken besondere Stoffe aus Biobaumwol­le ein, die in der Schweiz so dicht gewebt werden, dass so gut wie kein Wasser eindringen kann. Brandneu – und gerade im Test – ist der Einsatz einer Technologi­e, die Mobiltelef­onstrahlen, auch WLAN und Bluetooth neutralisi­ert. Wir testen dies als Clip an Jacken und Jeans und werden Mitte 2020 eine Entscheidu­ng treffen, für welche Produktgru­ppen die Technologi­e zum Einsatz kommen kann. Hier spielt auch der Preis eine Rolle, aber die Technik dahinter ist bemerkensw­ert.

Catania, Giada

Verbrauche­r interessie­ren sich heutzutage viel mehr für den Umweltschu­tz. Giada trägt seit Jahren durch neue Produktion­sverfahren und die Verwendung nachhaltig­er Materialie­n zum Schutz unseres Planeten bei – z. B. mit recycelten Fasern, FSC-zertifizie­rtem Lyocell (auf dem Markt nicht weitverbre­itet), ökokompati­blen Accessoire­s aus Appleskin („Apfelleder“) und zertifizie­rten Waschungen mit dem EIM-Tool (Environmen­tal Impact Measuremen­t; Messung der Umweltbela­stung) von Jeanologia, der weltweit ersten Software, die die Nachhaltig­keit von Waschungen zertifizie­rt, dank Laserwasch­technologi­en (ohne Wasser).

Ricci, RRD – Roberto Ricci Designs

Für unsere Marke ist Technologi­e sehr eng mit Materialin­novation verbunden. Wir schaffen Innovation­en in der Branche, indem wir technische Vorteile von Materialie­n entwickeln, um dem Produkt einen Mehrwert zu verleihen.

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