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NI TRIFFT AUF KI: DIE INTELLIGEN­TE ZUKUNFT DER MODEWELT

NI TRIFFT AUF KI:

- Elsbeth van Paridon Weniger Abfall, mehr Umsatz. Ein kluger Schachzug.

DIE KUNDEN DER ZWANZIGERJ­AHRE 2.0 ACHTEN AUF ÖKOLOGISCH­E, SOZIALE UND ETHISCHE BELANGE. SIE HABEN EINEN SINN FÜR NACHHALTIG­E INTELLIGEN­Z (NI) ENTWICKELT. WEITSICHTI­GE LABELS STREBEN DESHALB NACH BESSEREN PRAKTIKEN UND TRANSPAREN­Z IN DER LIEFERKETT­E. UND NUTZEN DAFÜR KÜNSTLICHE INTELLIGEN­Z (KI)

Mithilfe von Aufklärung und Anreizen haben Verbrauche­r 2020 ihren Modekonsum geändert, um ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Durch die Verbindung von künstliche­r Intelligen­z (KI) mit Mode können Marken und Retailer wichtige Schritte in Richtung Zukunft unternehme­n, in der die Modebranch­e individual­isiert, effizient und nachhaltig sein kann.

KI und Daten spielen eine Schlüsselr­olle für das neue Verbrauche­rbewusstse­in, damit Retailer das Einkaufsve­rhalten und die Produktprä­ferenzen ihrer Kunden besser verstehen und so die Wahrschein­lichkeit der Überproduk­tion verringern und die Produktent­wicklung, das Design und die Beschaffun­g optimieren können. Laut McKinsey kann KI auch Trends erkennen, die Prognosefe­hler auf bis zu 50 % reduzieren.

Wenn KI auf die gesamte Bestandsve­rwaltung, Trendvorhe­rsage und Verbrauche­rdatenanal­yse angewandt wird, kann sie nachhaltig­e Lösungen für die Modebranch­e bieten, zum Beispiel die Reduzierun­g des Gesamtbest­ands um 20 bis 50 %.

Zalando ist ein anschaulic­hes Beispiel: Die Voraussage des Kundenverh­altens ist von essenziell­er Bedeutung. Eine der technische­n Möglichkei­ten, mit denen Zalando heute die Benutzerer­fahrung verbessert und daraus reale Umsatzstei­gerungen erzielt, ist der Algorithmi­c Fashion Companion (AFC): Das digitale Tool generiert Outfit-Empfehlung­en in Echtzeit. Der AFC kann Zalando-Kunden motivieren und passende Tipps aus dem fast unüberscha­ubaren Sortiment bieten. Die Kunden profitiere­n nicht nur von einem kundenspez­ifischen Nutzererle­bnis, das Tool hilft auch den Bestand zu verwalten und das Geschäft voranzutre­iben. Zalando berichtet, dass Outfit-Empfehlung­en mittels KI den Inhalt von Warenkörbe­n an der Kasse um 40 % steigen lassen. Aus Sicht der Nachhaltig­keit können somit Reste und Fehlbestän­de vermieden werden.

Eine der größten Herausford­erungen des Onlinehand­els sind die Rückgaberi­chtlinien. Im Durchschni­tt werden 40 % der Onlinekäuf­e zurückgege­ben. Wenn Kunden verschiede­ne Größen probieren (also Kleidungss­tücke in mehreren Größen kaufen), kann die Retourenqu­ote bis zu 50 % betragen. Dies ist nicht nur kostspieli­g, sondern auch umwelttech­nisch von Nachteil: Allein durch den zusätzlich­en Logistikau­fwand wird beim Transport der Waren deutlich mehr Öl verbrannt und zusätzlich­es CO2 in die Atmosphäre freigesetz­t.

H&M verwendet KI, um Retouren, Quittungen und Kundenkart­en zu analysiere­n, um die zukünftige Nachfrage nach Bekleidung und Accessoire­s vorherzuse­hen und den Lagerbesta­nd zu verwalten.

Marken, die die Möglichkei­ten von KI und Daten nutzen, können die derzeitige Rücklaufqu­ote von 40 % drastisch senken, indem sie sicherstel­len, dass ihre Kunden Kleidungss­tücke und Schuhe kaufen, die sowohl ihren Körpermaße­n als auch ihrem bevorzugte­n Stil entspreche­n.

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