AustroAusstieg – sechs Wege ins Glück
Variante 1:
Rückzug in den Wohnwagen
Die günstigste Version des Aussteigens: einen Wohnwagen auf einem Dauercampingplatz abstellen und das Leben zumindest in der warmen Jahreszeit genießen. Tausende Österreicher praktizieren das. Nach Stellplätzen herrscht enorme Nachfrage, um die SalzkammergutSeen herum etwa ist kaum mehr was zu bekommen. Und die Kosten? Günstige gebrauchte Wohnwägen in gutem Zustand gibt es zuhauf, die Stellgebühren pro Jahr halten sich im Rahmen. Mit besser ausgestatteten Gefährten ist sogar Wintercamping eine Option.
Ressourcen-Bedarf: ab 15.000 Euro
Variante 2:
Parttime-Ownership
Eine intelligente Möglichkeit für den wiederholten Ausstieg auf Zeit: eine von professionellen Betreibern gemanagte Ferienimmobilie kaufen, welche die meiste Zeit des Jahres vermietet wird und Geld zurück ins Portemonnaie spült. Die man aber auch selbst für kleinere Auszeiten zwischendurch wochen- oder monatsweise nutzen kann und während dieser Zeit dann eben auf Rendite verzichtet. Anbieter solcher Modelle, oft große Hotelketten, werden immer zahlreicher und tummeln sich in allen Preisklassen – von Fernost über Südamerika bis Österreich. Auch am Mittelmeer finden sich gute Optionen. Ressourcen-Bedarf: ab 150.000 Euro
Variante 3:
In See stechen
Der Feuchttraum vieler Aussteiger – ein Segelboot kaufen, die Weltmeere bereisen. Vor allem in der Pension erfüllen sich Paare gern diesen Traum vom großen Schwapp ums nächste Kap. Man sollte allerdings Segeln können – das hochseetauglich zu lernen kostet Zeit und Geld. Yachten sind außerdem auch gebraucht nicht günstig und man sollte sich mit Booten auskennen. Hat man sein Ziel endlich erreicht, benötigt man in der Folge Glück – denn auf hoher See ist man in Gottes Hand, die Auszeit kann schnell zum Albtraum mutieren. Ressourcen-Bedarf: ab 300.000 Euro
Variante 4:
Rückzug ins Almchalet
Chalet-Dörfer in den Bergen sind derzeit der große Hit. Kaum eine Tourismusregion, in der nicht versucht wird, alpine Holzhäuschen in die Gegend zu stellen und an den Mann oder die Frau zu bringen. Man benötigt in der Regel einen feisten finanziellen Background, will man sich ein schönes Almhütterl zulegen. Nach oben hin sind kaum Grenzen gesetzt, die Sache kann schnell in den Millionenbereich expandieren. Alte Almhütten gibt es natürlich billiger, aber durch die pfeift dann nicht selten der gnadenlose Winterwind, was der Auszeit schnell jeden Charme raubt. Ressourcen-Bedarf: ab 350.000 Euro
Variante 5:
Auf den Hof ausweichen
Der eigene Bauernhof soll es sein, ein wenig Viehzucht zumeist inkludiert. Der Trend zu Tier, Stall und
Hof bricht sich gerade erst so richtig Bahn. Verlassene Gehöfte sind nicht schwer zu finden. Problem: Renovierungen sind teuer und man benötigt einiges an Drumherum. Die wenig liberale Gesetzeslage in Österreich schreibt außerdem vor, dass landwirtschaftlicher Grundbesitz nur von Landwirten erworben werden darf – außer die Bezirksgrundverkehrskommission gibt ihr Okay. Die Lösung: Immer mehr Landwirte bieten „Auszeit am Bauernhof“für eine bestimmte Zeit als touristische Möglichkeit an – Mitarbeit ohne Honorar inklusive. Ressourcen-Bedarf: ab 500.000 Euro
Variante 6:
Arbeiten auf der Alm
Günstigeres Aussteigen geht nicht: Man heuert auf einer Almhütte an und arbeitet über den Sommer als Senner oder Sennerin beziehungsweise bewirtschaftet eine Hütte. Auf dem Webportal www.almwirtschaft.com sind immer wieder Stellen ausgeschrieben. Oder man wählt überhaupt gleich die große Version – und pachtet eine Almhütte. Am besten beim Alpenverein unverbindlich nachfragen (www.alpenverein.at). Immer wieder stehen Hütten zur Neuverpachtung an. Nur Vorsicht – das Leben als Wirt auf der Alm kann durchaus anstrengend sein. Wer sich vom früheren Job ohnehin schon überlastet fühlt, sollte sich so etwas dreimal überlegen.
Ressourcen-Bedarf: ab null Euro