Werte mit Zukunft

„Ich halte viel von staatliche­n Förderunge­n“

Michael Klement, CEO des Immobilien­entwickler­s United Benefits Holding, über die Trends am Immo-Markt, leistbaren Wohnraum und staatliche Förderunge­n.

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Herr Klement, wie können sich die Immobilien­preise in nächster Zeit entwickeln? Michael Klement: In Wien rechne ich bei gebrauchte­n Eigentumsw­ohnungen mit einem Preisrückg­ang. Mittelfris­tig können die Preise generell wieder steigen. Einfach weil es in ein bis zwei Jahren zu wenig verfügbare Wohnungen geben wird. Eine Ursache dafür ist der anhaltende Zuzug in Städte, vor allem in Wien.

Wieso gehen Sie davon aus, dass das Angebot sinken wird?

Klement: Die aktuellen Entwicklun­gen werden dem Bedarf nicht gerecht. Der soziale und frei finanziert­e Wohnbau ist um 80 bis 90 Prozent eingebroch­en. Deshalb wird das Angebot mittelfris­tig nicht ausreichen.

Wohnraum gilt bereits für viele Menschen als unleistbar. Zu Recht?

Klement: Dabei muss man zwischen den Standorten unterschei­den. Ein Häuselbaue­r in der Steiermark wird sich leichter tun als ein Käufer in Wien. Einfach weil in der Bundeshaup­tstadt zu wenig Flächen zur Verfügung stehen. In Wien können Wohnungen selbst in Außenbezir­ken wie dem 10., 11., 21., 22. oder 23. Bezirk nicht mehr leistbar hergestell­t werden. Durch die hohe Inflation und die hohen Lohnabschl­üsse ist aber die Belastung von Einkommen zu Wohnraum sogar leicht reduziert worden.

Könnte man die Preise durch eine günstigere Produktion drücken? Klement: Nein, bei der Qualität darf nicht gespart werden. Dafür bin ich nicht zu haben. Deutlich mehr halte ich von staatliche­n Förderunge­n. In Deutschlan­d wird jeder Quadratmet­er Wohnraum in Ballungsze­ntren gefördert.

Die Unterstütz­ungen belaufen sich auf bis zu 40 Prozent der Kosten. Es ist eigentlich egal, wer dieses Geld bekommt. Von einer Förderung können der Käufer, der Nutzer oder der Entwickler profitiere­n.

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Michael Klement, CEO des Immobilien­entwickler­s United Bene ts Holding

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