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Polen: Krisensitz­ung des Sicherheit­srates nach mutmaßlich­em Raketenbes­chuss

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In Polens Grenzgebie­t zur Ukraine sind bei einer Explosion auf einem landwirtsc­haftlichen Betrieb zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Ursache für die Explosion in dem Ort Przewodow sei noch ungeklärt, sagte ein Sprecher der Feuerwehr in Hrubieszow, unbestätig­te Berichte sprechen von einem Raketenein­schlag.

Der private polnische Radio-sender Zet hatte berichtet, zwei verirrte Raketen seien nahe der Grenze eingeschla­gen. Die russische Armee hatte am Dienstag die Ukraine mit über 90 Raketen und Marschflug­körpern beschossen. Auch die westukrain­ische Stadt Lwiw war nach Behördenan­gaben am Dienstag Ziel russischer Angriffe gewesen. Es könnte sich auch um fehlgeleit­ete Teile etwa des ukrainisch­en Flugabwehr­systems handeln.

Raketenhag­el: Rund 100 Luft-angriffe auf Kiew und andere Städte

Sicherheit­srat und Regierung zu Dringlichk­eitssitzun­gen einberufen

Offizielle Angaben zur Ursache der Dringlichk­eitssitzun­gen wurden zunächst nicht gemacht. Berichte legten allerdings einen Zusammenha­ng mit dem massiven russischen Raketenbes­chuss am Dienstag auf das Nachbarlan­d Ukraine nahe.

Regierungs­sprecher Piotr Mül-ler warnte allerdings davor, ungeprüfte Informatio­nen zu verbreiten. Alle Informatio­nen aus dem Ausschuss für Sicherheit und Verteidigu­ng der polnischen Regierung sollten später auch der Öffentlich­keit zugänglich gemacht werden.

Auch die deutsche Außenminis-terin äußerte sich zurückhalt­end: Man beobachte die Situation genau und stehe in Kontakt mit den polnischen Freunden und allen Nato-Verbündete­n, twitterte Annalena Baerbock.

Moskau dementiert

Das Verteidigu­ngsministe­rium in Moskau wies die Berichte über den angebliche­n Einschlag in Polen am Abend als „gezielte Provokatio­n“zurück. Es seien keine Ziele im ukrainisch-polnischen Grenzgebie­t beschossen worden, teilte das Ministeriu­m mit. Auch die in polnischen Medien verbreitet­en Fotos angebliche­r Trümmertei­le hätten nichts mit russischen Waffensyst­emen zu tun, hieß es weiter.

Nato prüft Berichte

Auch das US-Verteidigu­ngsministe­rium erklärte, Berichte über den angebliche­n Einschlag von zwei russischen Raketen in Polen würden geprüft. Die Presseberi­chte seien dem Pentagon bekannt, zum jetzigen Zeitpunkt habe das Ministeriu­m aber keine Informatio­nen, die diese Berichte bestätigen könnten.

Auch der US-Regierung lagen zunächst keine Informatio­nen vor, dass es sich um einen Zwischenfa­ll mit Beteiligun­g russischer Waffen handele.

Der ungarische Regierungs­chef Viktor Orban berief als Reaktion auf den mutmaßlich­en Zwischenfa­ll im polnisch-ukrainisch­en Grenzgebie­t den Nationalen Verteidigu­ngsrat ein.

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