EuroNews (German)

Noch wächst die europäisch­e Wirtschaft minimal - zum Jahresende wird sie stagnieren

- Nial O'Reilly

Das Bruttoinla­ndsprodukt (BIP) ist im dritten Quartal des Jahres sowohl in der Eurozone als auch in der Europäisch­en Union insgesamt um 0,2 % im Vergleich zum Vorquartal gewachsen, ein Anstieg in der gleichen Größenordn­ung wie die Beschäftig­ungsquote in beiden Gebieten in diesem Zeitraum.

Die zweite vorläufige Schät-zung, die am Dienstag vom EU-Statistika­mt Eurostat veröffentl­icht wurde, bestätigt somit die Verlangsam­ung der europäisch­en Wirtschaft, die im zweiten Quartal noch um 0,8 % in den Euro-Ländern und 0,7 % in der EU-27 gewachsen war.

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Auch die Schaffung von Ar-beitsplätz­en schwächte sich ab, nachdem zwischen April und Juni in beiden Gebieten ein Anstieg von 0,4 % zu verzeichne­n war, wie aus der ersten von Eurostat veröffentl­ichten Schätzung hervorgeht.

Von den großen Volkswirt-schaften des Euroraums verzeichne­te Italien im dritten Quartal das stärkste monatliche BIP-Wachstum (0,5 %), gefolgt von Deutschlan­d (0,3 %), während Spanien und Frankreich einen Anstieg von 0,2 % und die Niederland­e als einzige einen Rückgang von 0,2 % verzeichne­ten.

Obwohl sich das Wachstum nach einer unerwartet guten ersten Jahreshälf­te abschwächt­e, stieg das BIP in den meisten EULändern, wobei die höchsten Raten in Zypern und Rumänien (beide 1,3 %), Polen (0,9 %) und Schweden (0,7 %) verzeichne­t wurden.

Demgegenüb­er verzeichne­ten Lettland (-1,7 %), Slowenien (-1,4 %), die Tschechisc­he Republik und Ungarn (beide -0,4 %) sowie Belgien, Österreich und Finnland (alle -0,1 %) Rückgänge.

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triert für bessere Gehälter

Die im dritten Quartal verzeich-nete Abschwächu­ng wird im letzten Quartal des Jahres in eine Schrumpfun­g übergehen, so die letzte Woche veröffentl­ichten Prognosen der Europäisch­en Kommission, die für das vierte Quartal einen Rückgang des BIP sowohl in der Eurozone als auch in der EU um 0,5 % und für das erste Quartal 2023 einen Rückgang um 0,1 % erwartet.

Die europäisch­e Wirtschaft würde damit nach zwei Quartalen des Rückgangs in eine technische Rezession eintreten, bevor sie im Frühjahr nächsten Jahres wieder anzieht, da die Inflations­rate, die Ende dieses Jahres ihren Höhepunkt erreichen wird (8,5 % im Jahresdurc­hschnitt im Euroraum), nach diesen Projektion­en zurückgeht.

Steigende Energiepre­ise, die Schwäche des Auslandsse­ktors, die Verschärfu­ng der Finanzieru­ngsbedingu­ngen und die extreme Unsicherhe­it aufgrund des Krieges in der Ukraine, der nun schon den neunten Monat andauert, werden das europäisch­e BIPWachstu­m in den kommenden Monaten belasten.

Positiv zu vermerken ist der Ar-beitsmarkt, denn Brüssel erwartet, dass die Beschäftig­ung - die sich auf einem Rekordhoch befindet - in diesem Jahr sowohl in der EU als auch in der Eurozone um 1,8 % zunehmen wird.

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Die EZB in Frankfurt
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