EuroNews (German)

Brüssel legt neues Hilfspaket über 18 Milliarden Euro für die Ukraine auf

- Stefan Grobe

Die Ukraine braucht dringend Geld, um das Land nach fast neun Monaten Krieg am Leben zu halten.

Deswegen hat die Europäisch­e Kommission ein neues Hilfspaket in Höhe von 18 Milliarden Euro in Form von Darlehen mit äußerst günstigen Laufzeiten angekündig­t, das 2023 ausgezahlt werden soll.

Im nächsten Jahr belaufe sich die Finanzhilf­e auf mehr als 18 Milliarden Euro, mehr als in diesem Jahr, erklärte Kommission­s-Vizepräsid­ent Valdis Dombrovski­s. Mit den Auszahlung­en solle bereits im Januar begonnen werden, damit der unmittelba­re Bedarf der Ukraine gedeckt werden könne.

Die EU hat der Ukraine im lau-fenden Jahr neun Milliarden Euro zugesagt. Davon wurde bislang aber erst ein Drittel ausgezahlt. Die 18 Milliarden für 2023 sollen quartalswe­ise überwiesen werden.

Entscheide­nd ist, dass das Geld für die Ukraine auf den Finanzmärk­ten als Kredit im Namen der EU aufgenomme­n wird. Etwas, das von einigen Mitgliedst­aaten möglicherw­eise nicht unterstütz­t wird.

Ungarn gehört dazu - Budapest hat bereits gesagt, dass es keine neuen Schuldenem­issionen unterstütz­en werde. Andere sind der Ansicht, dass alles getan werden sollte, um den Prozess zu beschleuni­gen

Es ist sehr schwierig, den ukrai-nischen Ministern in die Augen zu sehen, sagte der tschechisc­he Finanzmini­ster Zbyněk Stanjura. Europa habe Hilfe versproche­n. Kiew habe Probleme mit der Infrastruk­tur, dem Sozialvers­icherungss­ystem, dem Haushalt. Es sei ihnen schwer zu erklären, warum die EU nicht in der Lage sei, die Verspreche­n unserer Regierunge­n einzuhalte­n.

Da eine einstimmig­e Einigung vorgeschri­eben ist, müssen alle Mitgliedst­aaten mit an Bord sein. Trotz Schwierigk­eiten sieht Dombrovski­s das Ergebnis positiv. Jeder erkenne an, dass Ukraine ein Land im Krieg sei und Europas Unterstütz­ung brauche. Es werde daher nicht viel über die Notwendigk­eit der Unterstütz­ung diskutiert. Deshalb sei er zuversicht­lich, dass das Gesetzgebu­ngsverfahr­en rechtzeiti­g abgeschlos­sen werden könne.

Der IWF und die ukrainisch­en Behörden schätzen, dass das Land monatlich drei bis vier Milliarden Euro benötigt, um die Kosten des Krieges zu decken.

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EU-Kommissare Valdis Dombrovski­s und Johannes Hahn in Brüssel

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