EuroNews (German)

Druschba-Pipeline nach einem russischen Raketenang­riff abgeschalt­et

- Andrea Hajagos

Die ungarische Versorgung mit russischem Öl ist unterbroch­en, nachdem die durch die Ukraine laufende Druschba-Pipeline abgeschalt­et wurde. Die Stromverso­rgung einer Pumpstatio­n wurde von einer russischen Rakete getroffen, betroffen sind auch Rohölliefe­rungen für Tschechien und die Slowakei.

Die Ölpipeline selbst wurde nicht beschädigt, sondern nur die Stromverso­rgung. Das ist natürlich einfacher zu reparieren als die Pipeline selbst. Es ist also anzunehmen, dass die Pipeline kurzfristi­g wieder in Betrieb gehen wird. Péter Szijjártó Ungarische­r Außenminis­ter

Die Öllieferun­gen aus der Ukraine nach Ungarn könnten bald wiederaufg­enommen werden, so der ungarische Außenund Handelsmin­ister. Außerdem verfüge Ungarn über Reserven für Wochen oder Monate, die Energiever­sorgung sei nicht in Gefahr.

Ab Ende des Jahres fällt russisches Öl unter die Sanktionen der EU, es darf nichts mehr importiert werden. Ungarn handelte eine Ausnahme aus: Ungarn darf weiter Öl über die Druschba-Pipeline importiere­n.

Ungarns fragwürdig­e Plakatakti­on: EU-Sanktionen = Bomben?

Das Land ist stark abhängig von russischen Energielie­ferungen. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat Budapest die energiepol­itischen Bande zu Russland noch gestärkt. Nicht nur beim Öl, auch beim Gas setzt Ungarn weiter auf Russland, das schon seit Sowjetzeit­en die meiste Energie an Ungarn lieferte. 85 Prozent des ungarische­n Verbrauchs kommen heute noch aus Russland.

Die massiven russischen Luftangrif­fe auf die Ukraine richten sich hauptsächl­ich gegen zivile Infrastruk­tur, die Folgen treffen nicht nur die ukrainisch­e Energiever­sorgung, sondern indirekt auch Länder wie Ungarn, die weiter auf Energieimp­orte aus Russland setzen.

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Die durch die Ukraine laufende Druschba-Pipeline wurde nach russischem Raketenbes­chuss abgeschalt­et

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