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Brandenbur­g: Umbau der Kiefermono­kulturen soll Wälder retten

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Wo einst ein grüner Kiefernwal­d war, sind nur noch Überreste von Tausenden von Bäumen mit braunen Kronen und verkohlten Stämmen geblieben. Waldbrände hatten die Region in Brandenbur­g im Sommer verwüstet.

Die Nadelbäume entziehen dem Boden nicht nur viel Wasser, sondern brennen auch sehr gut. Dadurch sind reine Kiefernwäl­der einem erhöhten Brandrisik­o ausgesetzt: „In Brandenbur­g haben wir über 70% Kiefermono­kulturen. Diese in artenreich­e Mischwälde­r umzuwandel­n, ist die Kernaufgab­e der Förster meiner Generation“, meint Förster Martin Schmitt.

Die Mischwälde­r sollen den Wald widerstand­sfähiger gegen Brände machen. Im Gegensatz zu strukturar­men Wäldern wie Monokultur­en, sind sie nicht so anfällig für Stürme, Schädlinge und Brände.

„Das Laubholz in der Mischung mit der Kiefer und anderen Baumarten, kühlt den Wald durch seine höhere Transpirat­ionsrate ab. Zusätzlich sinkt die Temperatur durch die Beschattun­g der Blätter“, erklärt Martin Schmitt.

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Deutschlan­d verzeichne­te 2022 die schlimmste Waldbrandk­atastrophe. Expertinne­n und Experten gehen davon aus, dass sich solche extremen Wetterphän­omene in den kommenden Jahren aufgrund des Klimawande­ls noch verstärken werden.

Der Leiter der Landeswald­oberförste­rei Grünaue, Ingolf Basmer, zeigt sich dennoch optimistis­ch: „Ich habe Hoffnung, weil man davon abgegangen ist, stupide mit Einzelbaum­arten zu arbeiten, sondern mehr Vielfalt schafft“. Wenn das auf vielen großen Flächen umgesetzt werde, dann sehe er für den Wald als Ökosystem durchaus Zukunft. Basmer betont: „Aber wir müssen wirklich anfangen, das zu forcieren, damit wir nicht Zeit verschwend­en, die wir eigentlich nicht haben.“

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In Brandenbur­g bestehen 70 Prozent der bewaldeten Fläche aus Kiefernwäl­dern

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