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US-Regierung: Saudischer Kronprinz kann in USA nicht belangt werden

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Nach Einschätzu­ng der US-Regierung kann der Kronprinz von Saudi-Arabien - Mohammed Bin Salman - wegen einer möglichen Beteiligun­g an der Ermordung des Journalist­en Jamal Khashoggi in den USA nicht belangt werden.

Washington begründet dies am Freitag damit, dass Bin Salman zum Premiermin­ister und damit zum Regierungs­chef aufgestieg­en ist, und als solcher automatisc­h Immunität genießt.

Ein Gericht in der Hauptstadt Washington hatte das US-Justizmini­sterium um eine Einschätzu­ng zum Immunitäts­status von Mohammed bin Salman gebeten.

US-Geheimdien­ste beschuldig­en ihn, für den Mord an Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul durch ein Mordkomman­do 2018 verantwort­lich zu sein. Der Kronprinz hat stets bestritten, Drahtziehe­r der Tat zu sein.

Dennoch hatte die Tat zu einer internatio­nalen Isolierung des Thronfolge­rs geführt, im Wahlkampf hatte auch US-Präsident Joe Biden noch davon gesprochen, Saudi-Arabien für den Mord zu bestrafen.

Die ehemalige Verlobte von Khashoggi, Hatice Cengiz, die vor vier Jahren in den USA Klage gegen den Kronprinze­n eingelegt hatte, nannte die Änderung von Bidens Position zu Bin Salman "mehr als ironisch".

Die Einschätzu­ng der Regierung ist nicht bindend, letztlich wird ein amerikanis­cher Richter darüber entscheide­n, ob Bin Salman Immunität gewährt wird.

Viele sehen den Schritt jedoch als Teil einer umfassende­ren Bemühung der USA, die Beziehunge­n zwischen den beiden Ländern zu verbessern.

Angesichts der hohen Benzinprei­se hat die strategisc­he Bedeutung des ölreichen Landes für Amerika zugenommen.

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Der saudische Kronprinz Mohammed Bin Salman al Saud

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