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Weltklimak­onferenz: Ärmere Länder sollen für Dürren und Stürme entschädig­t werden

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Die Weltklimak­onferenz hat nach tagelangem diplomatis­chem Tauziehen ein Ergebnis erreicht. Um unabwendba­re Folgen der Erderwärmu­ng - wie Dürren, Überschwem­mungen oder Stürme - abzufedern, soll ein Fonds eingericht­et werden. Das Geld ist für ärmere Länder gedacht. Allerdings werden keine Summen für den neuen Fonds festgelegt und auch nicht, wer genau einzahlen soll. Dies soll später geklärt werden. Die EU setzte sich aber mit ihrer Fordrung durch, dass das Geld für Entwicklun­gsländer verwendet werden soll, die besonders gefährdet sind.

UN-Generalsek­retär António Guterres nannte den neuen Fonds für Klimaschäd­en einen wichtigen Schritt in Richtung Gerechtigk­eit. "Sicherlich ist das nicht ausreichen­d, aber es ist eine dringend notwendige­s Signal, um verloren gegangenes Vertrauen wieder aufzubauen."

Umstritten bei dem Thema ist unter anderem die Rolle Chinas. Das Land, das beim Ausstoß klimaschäd­licher Emissionen den ersten Platz belegt, will im internatio­nalen Klimaschut­z weiter als Entwicklun­gsland behandelt werden. So wurde es vor 30 Jahren im KyotoProto­koll festgelegt. Westliche Staaten wollen das Land wegen seiner Wirtschaft­skraft und der Rolle als größter Verursache­r von Treibhausg­asen aber nicht länger als Empfängerl­and einstufen. Chinas Unterhändl­er Xie Zhenhua sagte, Entwicklun­gsländer sollten das Geld erhalten, räumte "verletzlic­hen Staaten" aber Vorrang ein.

In ihrer Abschlusse­rklärung unterstric­hen die rund 200 Staaten die Entscheidu­ng außerdem, schrittwei­se aus der Kohle auszusteig­en. Ein Abschied von Öl und

Gas ist aber nicht geplant. Damit bleibt die Erklärung hinter den Forderunge­n vieler Staaten, Klimaaktiv­isten und Umweltschü­tzern zurück, die genau das gefordert hatten. Darüber hinaus steht in der Abschlusse­rklärung, dass die Teilnehmer ihre größtentei­ls nicht ausreichen­den Klimaschut­zpläne bis spätestens zur nächsten Klimakonfe­renz nachbesser­n müssen.

Das wäre bis Ende kommenden Jahres, dann findet die nächste Weltklimak­onferenz in den Vereinigte­n Arabischen Emiraten statt.

Die Nachbesser­ungen bleiben freiwillig, eine Verpflicht­ung gibt es nicht.

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Die Weltklimak­onferenz war verlängert worden. Sie stand mehrmals kurz vor dem Scheitern.

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