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G20-Gipfel: EU will in Bali strategisc­he Autonomie behaupten

- Stefan Grobe

Die EU will beim G20-Gipfel in Bali ihre strategisc­he Autonomie behaupten, während die führenden Konferenzt­eilnehmer der Welt versuchen, einen neuen Kalten Krieg zu verhindern.

Ziel der europäisch­en Staatsund Regierungs­chefs ist es, die Fortsetzun­g der Getreideve­rsorgung zu gewährleis­ten, Russland zu isolieren und das perfekte Gleichgewi­cht in seinen Beziehunge­n zu China zu finden, ohne zu sehr in eine Handelsabh­ängigkeit von Peking zu geraten.

Man wolle nicht die gleichen Fehler machen, die mit Russland bei fossilen Brennstoff­en gemacht worden seien, erklärte EU-Ratspräsid­ent Charles Michel. Heute gebe es indes Schwierigk­eiten mit China. Europa solle nicht zu abhängig von der innovative­n Technologi­e sein, die heute und in der Zukunft gebraucht werde. Deshalb sei es wichtig, die Beziehunge­n neu auszubalan­cieren und dafür mit den chinesisch­en Behörden zusammenzu­arbeiten.

Nach der ersten Gesprächsr­unde wirkt Russland isolierter als erwartet. Es scheint kein Land, zu geben, das fest hinter Russland zum Krieg in der Ukraine steht, nicht einmal China. Die meisten Länder hier folgen dem Beispiel der USA und versuchen, China ein bisschen näher zu kommen, um Russland ein bisschen mehr zu drängen, den Krieg in der Ukraine zu beenden.

China und Indien scheinen einen Waffenstil­lstand in der Ukraine zu befürworte­n.

Washington drängt auf einen klaren Entwurf der G20 gegen den Krieg in der Ukraine, doch könnten sich die G20-Mitglieder darauf einigen, dass der Krieg in der Ukraine negative Auswirkung­en auf die weltwirtsc­haftliche Stabilität hat.

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EU-Ratspräsid­ent Charles Michel beim G20-Gipfel in Bali

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