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Moldau vor dem Blackout: Dritte Geber-Konferenz in Paris

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In Paris sind 35 Länder zu einer Moldawien-Konferenz zusammenge­kommen: Die kleine, westorient­ierte Demokratie ist zum wirtschaft­lichen Opfer des Krieges in der Ukraine geworden. Das Land mit 2,6 Millionen Einwohnern, das zwischen der Ukraine und Rumänien liegt, sieht sich mit dem Wintereinb­ruch einer wirtschaft­lichen und humanitäre­n Krise gegenüber, der aktute Finanzbeda­rf liegt bei 1,1 Millarden Euro.

Angst vor Gau in Saporischs­chja: Moldau ordert eine Million Jodtablett­en

Energielie­ferungen aus Russland in die ehemalige Sowjetrepu­blik haben sich halbiert, ein Drittel des Stroms kam aus der Ukraine. Die in Harvard ausgebilde­te Präsidenti­n Maia Sandu hat davor gewarnt, dass dem Land in diesem Winter das Gas und der Strom ausgehen könnten, die Gaspreise sind im letzten Jahr um 600 Prozent gestiegen.

Zunächst konzentrie­ren wir uns auf die kurzfristi­ge Nothilfe, um der Bevölkerun­g über den Winter zu helfen. Das zweite Ziel dieser Konferenz ist die längerfris­tige Hilfe: Wir unterstütz­en bei wirtschaft­lichen Reformen und der Infrastruk­tur, kurz gesagt, wir helfen auf ihrem Weg in die Europäisch­e Union. Catherine Colonna Französisc­he Außenminis­terin

Angst in Moldau: "Man legt sich nicht mit den Russen an"

70 % des Strombedar­fs kamen aus einem Kraftwerk in Transnistr­ien, einer kleinen, von russisch unterstütz­ten Separatist­en kontrollie­rten Region. Sie haben die Lieferunge­n ins Mutterland eingestell­t. Nachbar Rumänien liefert Gas und Strom zu reduzierte­n Preisen, kann dies aber nicht dauerhaft. Die Inflation liegt bei über 30 Prozent, außerdem wurden rund 80.000 ukrainisch­e Flüchtling­e aufgenomme­n. Moldawien hat bei Kriegsausb­ruch einen Antrag auf EU-Mitgliedsc­haft gestellt.

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Bogdan Aurescu, Chefdiplom­at der Republik Moldau, mit den außenminis­ter:innen Deutschlan­ds, Frankreich­s und Rumäniens

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