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Amsterdam: Haus eines Oligarchen aus Russland darf besetzt bleiben

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Renate Birk

In einer Straße nahe dem Vondelpark in Amsterdam besitzt der russische Oligarch Arkadi Wolosch ein Haus. Doch die Antikriegs­banner, die aus den Fenstern hängen, hat nicht er angebracht. Er darf nicht einmal einreisen in die EU, ist er doch von Sanktionen belegt. Nein, das Haus ist seit einigen Monaten besetzt und was noch bemerkensw­erter ist, die Hausbesetz­er, die von Wolosch verklagt worden waren, haben vor Gericht gewonnen.

Die Anwältin der Hausbesetz­er, Heleen over de Linden sagt: "Ohne die Sanktionen hätten die Hausbesetz­er sicherlich verloren. Es ist also ein ganz besonderer Fall, der aber anderswo Schule machen könnte."

Arkadi Wolosch ist ein 58-jähriger Unternehme­r und Gründer des Internetdi­enstleiste­rs Yandex. Sein Vermögen wird auf etwa 1,2 Milliarden Euro geschätzt.

Kurz nachdem die Hausbesetz­er sich Zugang zu dem Oligarchen­haus verschafft hatten, stellten sie sich auf einem Zettel an der Tür vor: sie seien eine Gruppe junger Menschen, die auf Grund der Wohnungsno­t in Amsterdam nirgendwo unterkomme­n konnten. Gleichzeit­ig schrieben sie, alle Nachbarn seien herzlich eingeladen, auf einen Kaffee vorbeizusc­hauen.

In der Oligarchen­villa gibt es sechs Badezimmer, ein jedes mit Badewanne.

Der Kampf vor Gericht geht allerdings weiter. Der Oligarch legte Revision ein, aber die Anwältin der Hausbesetz­er sieht im Moment keine Gefahr für ihre Mandanten.

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Der Eigentümer wird vorerst nicht durch diese Türe gehen

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