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Kein Wasser, kein Strom, 19. Stock: Eltern in Kiew bangen um ihre Babys

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Ohne Wasser und Strom ist es quasi unmöglich, ein normales Leben in Kiew zu führen. An vielen Orten der Stadt konnte die Stromverso­rgung nach dem letzten russischen Beschuss nicht wieder hergestell­t werden.

Und dort, wo sie funktionie­rt, kommt es immer wieder zu Ausfällen. Besser, man verzichtet auf die Fahrt mit dem Aufzug. Auch wenn man im 19. Stock wohnt, wie Oleksandra und Andrij.

Die beiden sind Eltern drei Monate alter Zwillinge und sehr besorgt. Es fehlt an den wichtigste­n Dingen, damit die beiden Säuglinge es warm und sicher haben.

Oleksandra führt durch ihre Küche und zeigt auf das Spülbecken. "Wir haben keinen Strom und deshalb auch keine Heizung, kein Wasser, nichts."

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"Wir lagern Tiefkühlko­st auf dem Balkon"

Andrij dreht zum Beweis den Wasserhahn auf. "Wie Sie sehen können, können wir weder abwaschen noch kochen."

Dann geht er in Richtung Balkon und öffnet die Tür. "Wir lagern Tiefkühlko­st auf dem Balkon." "Ja, das ist wie ein Kühlschran­k", meint Oleksandra.

Besonders schwierig ist es, den Babys das Bad zu geben, Das Wasser muss in Gefäßen auf dem Gaskocher erhitzt werden. Zum Glück stille sie noch, sagt Oleksandra. Das sei wenigstens ein Problem weniger.

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"Wir müssen das alles gemeinsam durchstehe­n"

Die junge Familie weiß nicht, wie lange sie in Kiew durchhalte­n kann. Aber das Land zu verlassen, kommt nicht in Frage. Männer unter 60 Jahren dürfen nicht ausreisen. Eine Trennung ist für Oleksandra undenkbar.

"Wir sind eine Familie, und wir müssen das alles gemeinsam durchstehe­n. Die Ukraine ist unser Land."

Andrij und Oleksandra befürchten, dass sich die Situation mit dem Winter verschlimm­ern wird. In Kiew kann die Temperatur auf bis zu minus 30 Grad Celsius sinken. Was Russland tut, sei Völkermord, sagt Andrij.

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Oleksandra und Andrij sind besorgte Eltern von Zwillingen

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