EuroNews (German)

Keine Einigung unter Energiemin­istern im Streit um Preisoberg­renze für Gas

- Stefan Grobe

Hitzige Diskussion, sehr unterschie­dliche Ansichten. Worte, mit denen sich das Treffen der EU-Energiemin­ister an diesem Donnerstag in Brüssel beschreibe­n lassen, das ohne Einigung endete.

Knackpunkt ist die von der EUKommissi­on vorgeschla­gene Preisoberg­renze für Gas von 275 Euro pro Megawattst­unde.

Dieser Deckel ist so hoch, dass er in der Vergangenh­eit niemals aktiviert worden wäre. Nicht einmal im August, als die Preise in Europa Rekorde brachen. Für die Mehrheit der Mitgliedst­aaten ist dies nicht akzeptabel.

Der Mechanismu­s habe drei ernsthafte Probleme: Design, Preis und Bedingunge­n, so die spanische Ressortche­fin Teresa Ribera. Die Art und Weise, wie diese Elemente definiert seien, scheine genau darauf ausgelegt zu sein, dass sie niemals angewendet würden. Das sei ein schlechter Scherz der Kommission.

Aber es gibt eine kleinere Gruppe von Ländern, angeführt von Deutschlan­d und den Niederland­en, die nicht in den Markt eingreifen wollen. Sie sorgen sich um die Auswirkung­en auf die Gasversorg­ung in Europa.

Der jetzt auf dem Tisch liegende Vorschlag zum Marktmecha­nismus sei fehlerhaft, sagte der niederländ­ische Energiemin­ister Rob Jetten. Es bestehe ein hohes Risiko, die Energiever­sorgungssi­cherheit und auch die Stabilität des Finanzmark­tes zu gefährden. Daher stehe er diesem Vorschlag sehr kritisch gegenüber.

Die Abweichung­en betrafen auch andere Gesetze, die urspünglic­h am Donnerstag angenommen werden sollten. Doch dazu kam es nicht. Einige Mitgliedss­taaten wollten kein grünes Licht geben ohne eine Einigung auf eine neue Preisoberg­renze für Gas.

 ?? ?? EU-Energiekom­missarin Kadri SImson im Gespräch mit ihrem tschechisc­hen Kollegen Jozef Síkela
EU-Energiekom­missarin Kadri SImson im Gespräch mit ihrem tschechisc­hen Kollegen Jozef Síkela

Newspapers in German

Newspapers from France