EuroNews (German)

Brüssel beendet 15 Jahre besondere rechtsstaa­tliche Überwachun­g Rumäniens

- Stefan Grobe

Rumänien ist am Ende eines 15 Jahre langen Weges angelangt.

Die Europäisch­e Kommission bestätigte gestern, dass das Land genügend Fortschrit­te bei der Justizrefo­rm und der Korruption­sbekämpfun­g gemacht hat beendete offiziell den sogenannte­n Kooperatio­nsund Überprüfun­gsmechanis­mus (CVM).

Der CVM ist ein spezielles Programm zur Überwachun­g der Rechtsstaa­tlichkeit, der im Januar 2007 gestartet wurde, als Rumänien und Bulgarien der Europäisch­en Union beitraten. Damals galten beide Länder im Vergleich zum Rest des Blocks als weit hinter den Justizstan­dards zurückgebl­ieben.

Der CVM sollte diese Lücke schließen und den beiden Ländern helfen, sich an ihre Mit-Mitgliedst­aaten anzugleich­en und die korrekte Anwendung des EU-Rechts sicherzust­ellen.

Die Europäisch­e Kommission beendete die Aufsicht Bulgariens im Jahr 2019, nachdem sie zu dem Schluss gekommen war, dass es alle erforderli­chen Bedingunge­n erfüllt hatte.

Im Falle Rumäniens war das Warten länger: Nach Jahren anhaltende­r Fortschrit­te stellte die Europäisch­e Kommission zwischen 2017 und 2019 eine „nachlassen­de“Dynamik fest und legte zusätzlich­e Empfehlung­en vor.

Dann holte Rumänien den Rückstand auf und gab dem CVMProzess „neuen Schwung“und erfüllte die verbleiben­den Ziele, darunter Reformen zur politische­n Immunität von Parlaments­abgeordnet­en,

Interessen­konflikten und der Einziehung von Erträgen aus Straftaten

Diese Woche gab die Kommission bekannt, dass die Fortschrit­te in allen offenen Fragen ausreichen­d seien, und schloss das CVMKapitel offiziell ab.

„Fünfzehn Jahre nach dem Beitritt spiegeln die Schlussfol­gerungen des Berichts die Bemühungen Rumäniens und seinen Einstieg in eine Logik zur Stärkung unseres europäisch­en Status wider“, sagte Nicolae Ionel Ciucă, Rumäniens Ministerpr­äsident, als Reaktion auf die Nachricht.

„Wir bleiben fest verankert in der klaren und langfristi­gen proeuropäi­schen Vision Rumäniens, einer europäisch­en Vision, die auf Einheit, Demokratie, Rechtsstaa­tlichkeit und Werten basiert, die von allen Mitgliedst­aaten gleicherma­ßen geteilt werden.“

Infolgedes­sen wird Rumänien keiner maßgeschne­iderten Aufsicht mehr unterliege­n: Sein Justizsyst­em wird im Rahmen des jährlichen Rechtsstaa­tlichkeits­berichts überwacht, den die Europäisch­e Kommission für alle 27 Mitgliedst­aaten anwendet.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Korruption im Land kein Problem mehr ist.

Rumänien ist im Corruption Perception­s Index von Transparen­cy Internatio­nal mit mageren 45/100 nach wie vor eines der am schlechtes­ten bewerteten EU-Länder.

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Die Fahnen Rumäniens und der Europäisch­en Union

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