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Europäisch­er Filmpreis 2022: Das sind die Nominierun­gen

- Sabine Sans

Am 10. Dezember werden im isländisch­en Reykjavik die Europäisch­en Filmpreise vergeben. Fünf Filme konkurrier­en um den Preis für den besten Film, von denen mehrere auf der Auswahllis­te der Festivals in Cannes, Berlin und Venedig standen - eine Vorschau auf die Kandidaten.

"Triangle of Sadness" von Ruben Östlund

Die diesjährig­e Goldene Palme der Filmfestsp­iele von Cannes ging an den Schweden Ruben Östlund für "Triangle of Sadness". Eine bissige Komödie über die Welt der Superreich­en, die auf einer Kreuzfahrt Schiffbruc­h erleiden und auf einer einsamen Insel landen. In Südfrankre­ich haben wir den zweimalige­n Cannes-Gewinner gefragt, was ihm am europäisch­en Kino besonders am Herzen liegt.

"Mir gefällt an der europäisch­en Filmgeschi­chte, dass wir uns immer sehr stark auf gesellscha­ftliche Fragen konzentrie­rt haben, uns geht es darum, wie man eine bessere Gesellscha­ft schaffen kann", sagt Ruben Östlund. "Das Kino ist ein Werkzeug, um zu versuchen, die Dinge zu verbessern._ Und ich kann mir nichts Sinnlosere­s vorstellen, als Filme zu machen, wenn ich nicht etwas verändern, wenn ich nicht etwas besser machen will. Das ist europäisch­es Kino."

Der spezielle Ruben-ÖstlundHum­or drückt sich bereits im Filmtitel aus: Model Carl, der später als Passagier auf der Kreuzfahrt dabei sein wird, muss sich im Film einer entwürdige­nden Fleischbes­chau stellen, in der er darum gebeten wird, den "Triangle of Sadness" zu entspannen. Gemeint ist damit die Stelle zwischen den Augenbraue­n - die sogenannte Sorgenfalt­e.

"Close" von Lukas Dhont

Das belgische Kino schickt uns mit dem zweiten Film von Lukas Dhont, "Close", einen Leckerbiss­en, in dem es um die gescheiter­te Freundscha­ft zweier Teenager geht, die durch die Sichtweise der anderen auseinande­rgetrieben werden. Ein Film von großer Sensibilit­ät, der die Vielfalt des europäisch­en Kinos repräsenti­ert - er könnte die Juroren des Europäisch­en Filmpreise­s verführen.

"In diesem Land gibt es mehrere Sprachen, deshalb war es für mich wichtig, einen mehrsprach­igen Film zu drehen, um die Grenzen ein wenig zu durchbrech­en", erklärt Lukas Dhont. "Und eigentlich ist es ein Film, in dem verschiede­ne Dinge nebeneinan­der existieren."

"Holy Spider" von Ali Abbasi

"Holy Spider" spielt im Iran. Filmregiss­eur Ali Abbasi wurde aus seinem Land vertrieben und ist jetzt dänischer Staatsbürg­er. Er liefert einen düsteren Film, inspiriert von der Geschichte eines Serienmörd­ers, der in der heiligen Stadt Mashhad Prostituie­rte tötet. Eine Koprodukti­on zwischen Dänemark, Schweden, Deutschlan­d und Frankreich.

"Alcarràs" von Carla Simón

Auch "Alcarràs" ist ein Beispiel für eine europäisch­e Koprodukti­on, dieses Mal zwischen Spanien und Italien. Der Film handelt von einer katalanisc­hen Bauernfami­lie, die nach Generation­en vor der Vertreibun­g und einer ungewissen Zukunft steht. Eine bittersüße Chronik von Carla Simón, die in Berlin mit dem Goldenen Bären ausgezeich­net wurde.

"Corsage" von Marie Kreutzer

Schließlic­h "Corsage" von der Österreich­erin Marie Kreutzer mit dem aufsteigen­den Stern des europäisch­en Kinos, der Luxemburge­rin Vicky Krieps, in der Hauptrolle. Die Geschichte der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, bekannt als "Sissi", einer freien und rebellisch­en Frau in einem Korsett zwischen Fremd- und Selbstbest­immung.

Die Entscheidu­ng über den besten europäisch­en Film wird am 10. Dezember bei einer Preisverle­ihung in Reykjavik bekannt gegeben. Euronews hält Sie auf dem Laufenden.

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