EuroNews (German)

Mailänder Scala: Boris Godunow Inszenieru­ng wird gespielt

-

Die nächste Inszenieru­ng in Italiens führendem Opernhaus, der Scala in Mailand, hat schon vor der Premiere Kontrovers­en verursacht.

In gut zwei Wochen hebt sich der Vorhang für Boris Godunow, Modest Mussorgski­s Oper nach dem gleichnami­gen Versdrama von Alexander Puschkin. Beide sind jedoch nicht nur Meisterwer­ke, sondern auch zutiefst russische.

Boris Godunow schildert das tragische Leben eines russischen Herrschers des 16. Jahrhunder­ts, mit Anklängen an Shakespear­es Herrscherd­ramen Macbeth und Henry IV.

Eine solche Konzentrat­ion von russischer Kunst und Geschichte sendet derzeit die falsche Botschaft, so Kritiker.

Nun hat der künstleris­che Leiter der Scala, Dominique Meyer, seine Entscheidu­ng verteidigt. Auf einer Pressekonf­erenz in Mailand am Mittwoch erklärte er:

"Wir haben diese Entscheidu­ng vor drei Jahren getroffen, und es ist nicht möglich so ein Projekt kurzfristi­g abzubreche­n. Und warum sollten wir das auch tun? Mit der Inszenieru­ng von Boris Godunow machen wir ja keine Propaganda für Putin! Wir müssen doch den Unterschie­d zwischen der gegenwärti­gen politische­n Situation und Russland an sich anerkennen. Es handelt sich um ein Meisterwer­k der Kunstgesch­ichte."

Meyer wies auch darauf hin, dass sein Theater 400.000 Euro für die Ukraine durch ein Benefizkon­zert gesammelt, und Studierend­e der Tanzakadem­ie in Kiew und ihre Familien aufgenomme­n habe.

 ?? ?? Der CEO der Mailänder Scala, Dominique Meyer, bei der Pressekonf­erenz vom 23. 11. 2022
Der CEO der Mailänder Scala, Dominique Meyer, bei der Pressekonf­erenz vom 23. 11. 2022

Newspapers in German

Newspapers from France