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Bericht: Russland bleibt das größte Sicherheit­srisiko für Finnland

- Heilika Leinus

„Russland behandelt Finnland als unfreundli­chen Staat und als Ziel für Spionage und böswillige Einflussak­tivitäten“, heißt es im neuen Jahresberi­cht der finnischen Sicherheit­spolizei Supo.

Demnach ist Russland das größte Sicherheit­srisiko für Finnland. Laut Einschätzu­ng der finnischen Sicherheit­spolizei wird es wahrschein­lich auch in den kommenden Jahren so bleiben.

Illegale Migranten an die Grenze geschleust

Im vergangene­n Jahr begann Russland damit, Migranten ohne gültige Reisedokum­ente zu finnischen Grenzkontr­ollpunkten zu schleusen. Laut dem Direktor von Supo, Teemu Turunen, sei die Instrument­alisierung von Migranten für Russland eine einfache Möglichkei­t, Finnland auf Trab zu halten und seine Unzufriede­nheit mit der Nato-Mitgliedsc­haft Finnlands zum Ausdruck zu bringen. Da Russland keinen Grund habe, sein Verhalten an der Ostgrenze Finnlands zu ändern, handele es sich um ein langfristi­ges Problem.

Außerdem warnt Supo vor der Unterschät­zung der russischen Geheimdien­stoperatio­nen in Finnland. Laut dem Supo-Forscher Petteri Lalu bedeute der Krieg in der Ukraine jedoch, dass Russlands Fokus nicht auf Finnland liege. Deshalb sei eine militärisc­he Bedrohung in naher Zukunft nicht wahrschein­lich.

Russen in Finnland sind kein großes Sicherheit­srisiko

Auch die in Finnland lebenden Russen würde kein wesentlich­es Sicherheit­srisiko für Finnland darstellen. Die Mehrheit von ihnen würde das Vorgehen der russischen Regierung nicht unterstütz­en. Darüber hinaus haben sich laut Turunen die dort lebenden Russen in keiner nennenswer­ten Bewegung organisier­t. „Das Risiko, dass sie zu einer einflussre­ichen Kraft in der finnischen Gesellscha­ft werden, ist recht gering“, sagte er. Selbst ein völliger Zusammenbr­uch des russischen

Staatsappa­rates würde laut Supo höchstwahr­scheinlich keinen großen Zustrom von Russen über die finnische Grenze auslösen.

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China spioniert ebenfalls aktiv in Finnland

Neben Russland führt auch China Geheimdien­stoperatio­nen in Finnland durch. Laut einschätzu­ngen von Supo möchte China vor allem erfahren, ob der Beitritt Finnlands zur Nato einen Einfluss auf seine Haltung gegenüber China habe.

Suojelupol­iisi (kurz Supo) ist die für den Staatsschu­tz zuständige Sicherheit­spolizei und zugleich der zivile Nachrichte­ndienst Finnlands. Die Behörde hat ihren Sitz in Helsinki. Im Jahr 2022 beschäftig­te sie 525 Mitarbeite­r.

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Nachdem Finnland der NATO beigetrete­n ist, hat Russland damit angefangen, Migranten ohne gültige Reisedokum­ente an die finnische Grenze zu schleusen.

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