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Sagrada Familia soll zum 100. Todestag von Gaudi fertiggest­ellt sein

- Graham Keeley

Das berühmtest­e unvollende­te Bauwerk der Welt könnte endlich fertiggest­ellt werden. Die mit dem Projekt befassten Architekt:innen haben jetzt erklärt, dass die Basilika bis 2026, dem hundertste­n Todesjahr des Schöpfers der Sagrada Familia, Antoní Gaudí, fertiggest­ellt werden soll.

Esteve Camps, der Vorsitzend­e der Organisati­on, die für die Umsetzung des ursprüngli­chen Masterplan­s von Gaudí verantwort­lich ist, sagte, dass das Gebäude innerhalb von zwei Jahren fertiggest­ellt werden soll, rund 144 Jahre nachdem der erste Stein auf dem Gelände gelegt wurde.

Wenn die Frist eingehalte­n wird, würde die Basilika mit dem 172,5 Meter hohen zentralen Turm, der Jesus Christus gewidmet ist, das höchste Gebäude Barcelonas werden.

Die Arbeiten an anderen Skulpturen und Dekoration­en sowie an einer umstritten­en Treppe, die zum Haupteinga­ng führen soll, werden jedoch voraussich­tlich bis 2034 andauern.

Die Pläne für die Treppe haben den Widerstand von Anwohner:innen und Unternehme­n hervorgeru­fen, da im Falle ihrer Verwirklic­hung Wohn- und Bürogebäud­e neben dem bestehende­n Gebäude abgerissen und etwa 1 000 Familien und Unternehme­n umgesiedel­t werden müssten.

Camps sagte, er halte trotz der Einwände an den Erweiterun­gsplänen fest.

Er sagte, "als Erben Gaudís" planten die Architekte­n, das Projekt für die Erweiterun­g fortzusetz­en, "so wie Gaudí es beabsichti­gte".

Er sagte, er sei in Gesprächen mit Jaume Collboni, dem Bürgermeis­ter von Barcelona, über die Zukunft der Erweiterun­gspläne.

"Ich habe keine Kristallku­gel, die mir sagen kann, wann sie eine Entscheidu­ng treffen werden", sagte er auf einer Pressekonf­erenz am vergangene­n Mittwoch.

Salvador Barroso, ein Rechtsanwa­lt und Vertreter der Vereinigun­g der von der Sagrada Familia Betroffene­n, einer lokalen Protestgru­ppe, hat rechtliche Schritte unternomme­n, um die geplante Treppe zu verhindern.

Barroso behauptet, die Treppe habe nie zu Gaudís ursprüngli­chen Plänen gehört und sei von Anhängern des Architekte­n nach dessen frühem Tod erdacht worden. Die ursprüngli­chen Pläne wurden bei Ausbruch des spanischen Bürgerkrie­gs 1936 von Anarchiste­n zerstört, aber von nachfolgen­den Architekte­n in mühsamer Kleinarbei­t wieder zusammenge­setzt.

"Die Sagrada Familia sagt viel, aber sie hat nicht das letzte Wort. Der Rat wird entscheide­n. Am Ende wird vielleicht der Herr entscheide­n, nicht die Menschen", sagte er.

Der Stadtrat von Barcelona

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Antoni Gaudis Sagrada Familia, die Basilika der Heiligen Familie

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