werner von siemens – ein ingenieur, der geschichte schrieb
Né il y a 200 ans, Siemens et ses inventions fascinent toujours
Bis in die Gegenwart prägen Werner von Siemens’ Leidenschaft für Ingenieurskunst und sein Streben nach wegweisenden Erfindungen das von ihm gegründete Unternehmen. Heute beschäftigt die Siemens AG rund 348.000 Mitarbeiter in über 200 Ländern weltweit und ist ein führender Anbieter in den Wachstum sfeldern Elektrif izierung, Automatisierung und Digitalisierung.
2. Werner Siemens – seit 1888 Werner von Siemens – lebte in einer Zeit, die in allen Lebensbereichen von gravierenden Veränderungen geprägt war. In seiner Jugend setzte der Prozess der Industria lisierung ein, der sich an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert beschleunigte und dazu führte, dass Deutschland innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer der weltweit führenden Industri enationen wurde. Diese Rahmen bedingungen schufen einerseits die Voraussetzungen für das Wachstum des Unternehmens Siemens & Halske. Andererseits wurden sie durch die Arbeiten Werner von Siemens’ und die wirtsch aftlichen Aktivitäten des von ihm gegründeten Unternehmens entscheidend beeinflusst.
ZEIGERTELEGRAF FÜR DAS MILITÄR
3. Werner von Siemens wurde am 13. Dezember 1816 in Lenthe bei Hannover geboren. Er war das vierte von insgesamt 14 Kindern einer Gutspä ch terf ami lie mi te inerlange nbürger lichen T ra dit ion.Di es ch le ch tewirts ch aft liche Situation der Familie erschwerte eine den Ambitionen der Eltern entsprechende Schulbildung der Kinder, sodass Werner von Siemens das Gymnasium 1834 ohne formalen Abschluss verließ. Durch den Eintritt in die preußische Armee verschaffte er sich Zugang zu einer naturwissens chaftlich-technischen Ausbildung.
Seine dreijährige Fachausbildung an der Artillerieund Ingenieurschule in Berlin legte eine solide Basis für künftige Arbeiten auf dem damals noch neuen Gebiet der Elektrotechnik.
4. Beim Militär interessierte man sichv oral lemfürschn elle undsichere Na ch ri ch tenübertragung en .1847 k on st ru ier teWerner von Siemens einen Zeiger telegrafen, der zuverlässig arbeitete und allen bisherigen Apparaten dieser Art überlegen war. Damit war der Grundstein für die „Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske“gelegt, die er am 1. Oktober 1847 gemeinsam mit dem Feinmechaniker Johann Georg Halske in Berlin gründete. 1849 nahm er seinen Abschied vom Militär, um sich volls tändigaufda sE lektro un ternehm en konzentrieren zu können.
STAATLICHER GROSSAUFTRAG MIT PRESTIGE
5. Innerhalb weniger Jahrzehnte entwickelte sich Siemens & Halske von einer kleinen feinmec hanischen Werkstatt, die Läutewerke für Eisenb ah nen,Wasser messer, Dr ahtiso lier ung en mit Guttapercha, vor allem aber elektrische Telegrafen un dTelegraf en an lagenh ers tell te,zu einem führenden, schon bald nach der Gründung international operierenden Unternehmen. Den ersten, mit hohem Prestigewert verbundenen staatlichen Großauftrag erhielt Siemens & Halske bereits im Sommer 1848 mit dem Bau einer mehr als 650 Kilometer langen Telegrafenlinie zwischen Berlin und Frankfurt am Main. 6. Vor allem das Russland geschäft sorgte Anfang der 1850er Jahre für eine Besserung der wirtschaft lichen Situation: 1851 beauftragte die russische Telegrafen verwaltung Siemens & Halske, im Zarenreich ein rund 9.000 Kilometer umfassendes Telegrafennetz zu errichten und zuwar te n.Die Na ch ri ch tenverbindung en reichten von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer. Einen vielbeachteten Erfolg stellte 1874/75 die Verlegung eines Überseekabels von Irland in die USA dar.
7. Zusätz li chzu seiner un tern eh me ris ch enTätigkeitwi dm et esichWernerv on Siemens in t en sivderwis sens ch aft lichen Forschung. 1866 gelang ihm seine für die Elektrotechnik wohl bedeutendste Leistung, als er aufbauend auf Arbeiten Michael Faradays das dynamoel ektrische Prinzip entdeckte und so den Grundstein für die Nutzung der Elektrizität zur Energiever sorgung legte.
ELEKTRISCHE EISENBAHN MIT FREMDSTROMV ERS OR G UN G
8. Unaufhaltsam trat die „Stark stromtechnik“– so der zeitgenössische Begriff für die Energietechnik – ihren Siegeszug an. Hierbei spielten Siemens-Innovationen eine entscheidende Rolle, indem sie der Elektrizität immer neue Anwen dungsfelder ers chl os sen:1879präs entierte Siemens& Halskeauf der BerlinerGewe r- beausstellung die ers tee lekt ris cheEis en bahn der
Welt mit Fremdstromv ers orgung.Anläss lich der Auss tell un gin st allie rtem an inderKa i- s erg ale rie,einer na chPa riser undBrüsseler Vorbild konzipierten Ladenpassage im heutigen Stadtteil Mitte, auch die neu entwickelten Differential-Bogenlampen von Siemens & Halske.
9. Drei Jahre später realisierte das Unternehmen am Potsdamer Platz und in der Leipziger Straße dieer st eständigeelekt ris che St raß en bel eu chtungBerlins. Es folgten Bel eu ch tungsanl age n für Bahnhöfe, Geschäftshäuser, Fabriken und Hafenanlagen. 1880 konstruierte Werner von Siemens den ersten elektrischen Personenaufzug der Welt. Im Jahr darauf nahm Siemens & Halske im Berliner Vorort Groß-Lichterfelde (heute Berlin-Lichterfelde) die weltweit erste elektrische Straßenbahn in Betrieb. Als Werner von Siemens 1892 starb, produzierte allein Siemens & Halske pro Jahr 1.000 Dynamomaschinen und setzte fast 20 Millionen Mark um. Der Name Siemens entwickelte sich zum Synonym für „Elektrotechnik“– ein Begriff, der durch Werner von Siemens geprägt wurde.
SOZIALES ENGAGEMENT FÜR DIE MITARBEITER
10. Werner von Siemens gilt auch wegen seiner zahlrei ch ensozialpolitis ch en Initiative nals forts ch ritt li cher Unternehmer. 1866 vergab Siemens & Halske erstmals eine sogenannte Inventurprämie, auf die die heutige Erfolgs beteiligung der Mitarbeiter zurückzuführen ist. Bereits 1872 etablierte von Siemens mit einer Pensions-, Witwen- und Waisenkasse die betriebliche Altersv ersorgung – über ein Jahrzehnt vorGründungd erg es etz li chgeregelt en AltersundHinterblieb en envers orgung. Mit der Un te rstützungsk as se ver folgteer ni chtnursozia le, sondern auch personal politische Ziele. Angesichts des akuten Mangels an qualifizierten Arbeitskräften und der hohen Fluktuation war er bestrebt, eine Stamm belegschaft aufzubauen und die Facharbeiter langfristig an sein expandierendes Unternehmen zu binden. Es war demnach – so Werner von Siemens rückblickend – „nicht allein Humanismus, sondern wesentlich gesunder Egoismus“, der ihn zu freiwilligen Sozialleis tungen bewog.
11. Als Abgeordneter der liberalen Deutschen Fort schrittspartei gehörte er von 1862 bis 1866 dem Preußischen Landtag an. Er setzte sich für den deutschen Patentschutz ein und wurde 1877 Mitglied des neu gegründeten Kaiserlichen Patentamts in Berlin (heute Deutsches Patentund Markenamt). 1879 beteiligte er sich an der Gründung de sE lektro te ch nis ch en Ve reins, der die Einrichtung von Lehrstühlen für Elektrotechnik an Technischen Hochschulen förderte.
12. In Anerkennung seiner Verdienste für Wissenschaft und Gesellschaft erhielt der Elektropionier im Laufe seines Lebens zahlreiche Auszeichnungen. 1888 wurde er von Kaiser Friedrich III. in den Adelsstand erhoben. 1890 schied Werner von Siemens offiziell aus dem Geschäft aus, er behielt jedoch bis zu seinem Tod am 6. Dezember 1892 bestimmenden Einfluss.