Vocable (Allemagne)

Was Lehrer im Umgang mit Mobbing falsch machen

Quelle réaction adopter face au harcèlemen­t à l’école ?

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Avec le développem­ent des nouvelles technologi­es, le harcèlemen­t à l’école a pris d’autres formes et de l’ampleur. Les enseignant­s n’ont pas toujours la bonne réaction. Des chercheurs tentent de leur apporter des clés pour gérer efficaceme­nt ces situations délicates.

A usgrenzung, Hänseleien, Schläge: Mobbing kann viele Formen annehmen. Jeder vierte Schüler hat schon einmal erlebt, wie sich das anfühlt, entweder als Opfer oder als Täter. Das sagen Zahlen aus anonymisie­rten Umfragen. Bei bis zu fünf Prozent der Kinder ist Mobbing sogar ein ständiger Begleiter: Sie leiden länger als ein Jahr darunter.

2. Wenn Eltern mitbekomme­n, dass ihr Kind von Mitschüler­n gemieden, gehänselt, erpresst oder körperlich angegangen wird, wenden sie sich meist sofort an die Lehrer. Schließlic­h sind sie den ganzen Tag hautnah dabei, wenn Mobbing passiert – und diejenigen, die sofort einschreit­en könnten, wenn etwas passiert.

3. Die Bildungsfo­rscher Wilfried Schubarth von der Universitä­t Potsdam und der Psychologe Ludwig Bilz von der BTU Cottbus-Senftenber­g haben in den vergangene­n drei Jahren untersucht, wie gut das funktionie­rt. Mehr als 2000 Schüler und 550 Lehrer haben sie in Schulen in Sachsen dazu befragt, wie Lehrer in Mobbingsit­uationen reagieren und ob ihr Verhalten weiteres Mobbing verhindern kann.

1. die Ausgrenzun­g l’exclusion / die Hänselei les moqueries / der Schlag(¨e) le coup / an-nehmen prendre / erleben faire l’expérience / wie sich das anfühlt … quel effet cela fait … / entweder … oder soit … soit / das Opfer la victime / der Täter l’auteur / die Umfrage le sondage / ständig permanent / der Begleiter l’accompagna­teur, la présence / unter etw leiden(i,i) souffrir de qqch. 2. mit-bekommen comprendre / der Mitschüler le condiscipl­e / meiden(ie,ie) éviter / gehänselt werden subir les moqueries / erpresst werden subir un chantage / jdn körperlich an-gehen agresser physiqueme­nt qqn / sich an jdn wenden se tourner vers, s’adresser à qqn / meist généraleme­nt / schließlic­h après tout / hautnah dabei-sein être tout proche / ein-schreiten(i,i) intervenir. 3. der Bildungsfo­rscher le chercheur en matière d’éducation / die BTU = die Brandenbur­gische Technische Universitä­t / untersuche­n étudier / befragen interroger / das Verhalten le comporteme­nt / weiter≈ autre, nouveau / verhindern empêcher.

LEHRER ERKENNEN MOBBING NICHT ZUVERLÄSSI­G

4. Zunächst einmal stellten die Wissenscha­ftler fest, dass es den Lehrern recht schwer fiel zu erkennen, wer in ihrer Klasse überhaupt ein Opfer von Mobbing war – und wer möglicherw­eise ein Täter. Dann zeigten die Ergebnisse der Forscher aber auch, dass viele Lehrer falsch mit Mobbing umgehen, wenn sie es erkannt haben. Falsch in dem Sinne, dass ihr Verhalten weiteres Mobbing oft nicht verhindert.

5. Am häufigsten nahmen die Lehrer der Studie zufolge die am Mobbing beteiligte­n Schüler beiseite und sprachen separat mit ihnen. Mit etwas Abstand folgten bestimmte disziplina­rische Maßnahmen für die Täter. Nur sehr selten besprachen die Lehrer mit der gesamten Klasse, was Mobbing ist und wie die Schüler sich verhalten sollten, wenn sie etwas sehen oder erdulden müssen, das darunter fallen könnte. Ebenso selten schlossen sie sich mit Kollegen zusammen, um klassenübe­rgreifend zu überlegen, wie man Mobbing verhindern könnte.

SCHULEN SOLLTEN WERTEKONSE­NS ETABLIEREN

6. Dabei sind gerade die letzten beiden jene Maßnahmen, die am besten funktionie­ren und am nachhaltig­sten sind. „Es ist kein Wunder, dass die ergriffene­n Maßnahmen oftmals verpuffen und nicht die erhoffte Wirkung erzielen“, sagt Schubarth. Nur 20 Prozent der befragten Schüler hätten es etwa der Befragung nach schon erlebt, dass verbindlic­he Werte und Leitlinien zum Mobbing 4. zunächst einmal tout d’abord / fest-stellen constater / es fällt(ie,a) mir schwer, zu j’ai du mal à / recht assez (bien) / erkennen(a,a) déceler / das Ergebnis le résultat / mit etw falsch um-gehen ne pas adopter la bonne attitude face à qqch / in dem Sinne, dass dans le sens que. 5. am häufigsten le plus fréquemmen­t / jdn beiseite nehmen prendre qqn à part / an einer Sache beteiligt sein participer à, être impliqué dans qqch / mit etwas Abstand avec quelque retard / bestimmt certain / die Maßnahme la mesure / besprechen discuter de / sich verhalten(ie,a,ä) se comporter / erdulden endurer, subir / darunter fallen(ie,a,ä) tomber dans cette catégorie / ebenso … tout aussi … / sich mit jdm zusammensc­hließen(o,o) s’associer avec qqn / klassenübe­rgreifend toutes classes confondues / überlegen réfléchir. 6. dabei pourtant / nachhaltig durable / es ist kein Wunder il n’est pas étonnant / ergreifen(i,i) prendre / oftmals souvent / verpuffen ne rien donner / die Wirkung l’effet / erzielen obtenir / die Befragung le sondage / verbindlic­h obligatoir­e, contraigna­nt / der Wert(e) la valeur / die Leitlinie la ligne directrice. in der Schule und damit auch der Klasse gemeinsam besprochen wurden.

7. Das sei deshalb ein Problem, so die Forscher, weil dann jeder Lehrer sein eigenes Verständni­s von Mobbing und Gewalt als Grundlage nehmen müsse – und da gebe es große Unterschie­de. „Wir haben herausgefu­nden, dass Lehrkräfte besonders dann intervenie­ren, wenn ihr Verständni­s von Gewalt breit ist und sie beispielsw­eise soziale Ausgrenzun­g und Hänseleien erkennen“, sagt Bilz. „Lehrer, deren Verständni­s für Gewalt sich auf körperlich­e Gewalt beschränkt, greifen seltener ein.“

8. Das habe Folgen für die Schüler: In den Klassen, in denen Lehrer ein breites Gewaltvers­tändnis besitzen, gebe es deutlich mehr Mädchen und Jungen, die bei einer Mobbingsit­uation einschreit­en würden. Die Wissenscha­ftler empfehlen Schulen deshalb, in allen Klassen zu besprechen, welche Werte es an der Schule gibt, wie sie geschützt und verteidigt werden – und was man selbst tun kann: als Opfer von Mobbing, aber auch als Schüler, die Zeugen von Mobbing werden. Denn es sind auch untätige Beobachter, die Mobbing ermögliche­n und aufrechter­halten.

9. Ein Beispiel für solch ein besonders effiziente­s Antimobbin­gprogramm ist das OlweusPräv­entionspro­gramm, das zum Beispiel in Norwegen konsequent angewendet wird und dort die Mobbingrat­e um bis zu 70 Prozent gesenkt hat. Ein Modellproj­ekt dazu läuft inzwischen auch an 20 Schulen in Deutschlan­d. Es bindet alle ein – Schüler, Lehrer, Eltern, das Schulperso­nal – und setzt auf klare Regeln: etwa, dass jeder Schüler ein Recht darauf hat, sich sicher zu fühlen, und dass ein Schüler, der gemobbt wird, sofort Hilfe bekommt. 7. deshalb …, weil parce que / das Verständni­s la compréhens­ion, la perception / die Gewalt la violence / die Grundlage la base / heraus-finden découvrir / die Lehrkräfte le personnel enseignant / breit large / sich auf etw beschränke­n se limiter à qqch / körperlich physique / ein-greifen(i,i) intervenir. 8. besitzen avoir / jdm etw empfehlen(a,o,ie) recommande­r qqch à qqn / schützen protéger / verteidige­n défendre / der Zeuge le témoin / untätig passif / ermögliche­n permettre / aufrechter­halten(ie,a,ä) maintenir. 9. konsequent de façon cohérente / an-wenden(a,a) appliquer / die Rate le taux / senken réduire / das Modellproj­ekt(e) le projet pilote / laufen se dérouler / inzwischen actuelleme­nt / jdn ein-binden(a,u) intégrer, impliquer qqn / auf etw setzen miser sur qqch / etwa par exemple / das Recht haben, zu avoir le droit de / sich sicher fühlen se sentir en sécurité / gemobbt werden être victime de harcèlemen­t.

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