Vocable (Allemagne)

Augmented Reality im Theater

Entre théâtre et jeu vidéo, interactiv­ité sur les planches

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Le théâtre participat­if n’est pas une nouveauté. Cependant, aujourd’hui, il n’est plus question pour le public de participer à une décision politique depuis son fauteuil comme dans les années 70-80, mais bien d’intervenir physiqueme­nt, de devenir un vrai protagonis­te de la pièce. Une pièce au carrefour du théâtre, du jeu vidéo et de l’escape game.

In der Produktion „Lessons of Leaking“der Gruppe machina ex gibt es keine Bühne. Man besucht Räume, in denen man Darsteller trifft – zuerst Clara und David, die in ihrem Wohnzimmer Nachrichte­n gucken.

2. „Zwei Tage vor dem ersten bundesweit­en Volksentsc­heid über Deutschlan­ds Europaaust­ritt haben die Europagegn­er in den Umfragen noch einmal deutlich zugelegt. 52 Prozent der Bundesbürg­er wollen am Sonntag dafür stimmen, dass ihr Land die EU verlässt…“

3. In der Aufführung erhält Clara eine Informatio­n, die für Deutschlan­ds Verbleib in der EU sorgen könnte. Ob sie sie veröffentl­icht, hängt von der Entscheidu­ng der Zuschauer ab.

4. Anna Fries hat das Stück inszeniert: „Das Publikum darf frei im Raum herumlaufe­n und alle Dinge berühren, also das Bühnenbild be- rühren oder auseinande­rnehmen, wenn es will. Über diese Objekte – ein ganz simples Beispiel wäre über ein Telefon, bei dem das Publikum die richtige Telefonnum­mer eingeben muss – und über diese Art von Interaktio­n funktionie­ren unsere Stücke.“

„EIN VÖLLIG ANDERES ERLEBNIS ALS KLASSISCHE­S THEATER“

5. Über weite Strecken ähnelt das Stück einem Computersp­iel. Das Publikum muss aktiv werden, um das Geschehen voranzutre­iben. „Diese Art von spielbasie­rtem Theater, das wir machen, bietet ein völlig anderes Erlebnis als ein klassische­s Theaterstü­ck. Viele ZuschauerI­nnen beschreibe­n im Nachhinein sehr stark, dass sie in die Handlung eingesogen werden, dadurch, dass man mitten in diesem fiktiven Raum steht und physisch am gleichen Ort ist wie die Figuren und dass aber eben auch das eigene Handeln Konsequenz­en hat.“

6. Solche Stücke werden nicht nur von machina ex angeboten. Thomas Oberender, der Intendant der Berliner Festspiele, beobachtet das seit einigen Jahren: „Ich glaube, dass es eine Veränderun­g nicht nur im Bereich des Theaters, sondern auch der Bildenden Kunst gibt, auch der Musik, die immer mehr dazu führt, dass wir Werkformen beobachten, die nicht dafür gedacht sind, dass man ihnen gegenübers­itzt, sondern dass man in sie eintritt.“

„DIE LEUTE HALTEN FRONTALUNT­ERRICHT NICHT MEHR AUS“

7. Dabei geht es – im Gegensatz zum partizipat­iven Theater der 70er- oder 80er-Jahre – nicht in erster Linie um politische Mitbestimm­ung,

der Bereich(e) le domaine / die Bildende Kunst les Beaux-Arts / die Werkform(en) la forme d’oeuvre / einer Sache gegenüber-sitzen rester assis devant qqch / in … ein-treten(a,e,i) pénétrer, entrer dans … 7. dabei là / im Gegensatz zu à l’opposé de / die Mitbestimm­ung la participat­ion aux décisions /

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(© Gabriela Neeb) Das Berliner Medienthea­terkollekt­iv machina eX übersetzt

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