Vocable (Allemagne)

So wird die Barriere zum Geschoss

Les blocs anti-véhicules béliers sont-ils vraiment efficaces ?

- PETER SCHIMMELPF­ENNIG chef d’une entreprise de crash-test

Nice, Berlin, Londres, Barcelone – le nouveau mode opératoire des terroriste­s consiste à foncer dans la foule avec un véhicule-bélier. Comment prévenir ce genre d’attaques ? Alors que les grandes villes se dotent de dispositif­s anti-terroriste­s, Peter Schimmelpf­ennig, expert en sécurité, met en garde contre les blocs de protection mal conçus qui pourraient se transforme­r en projectile­s.

SPIEGEL: Spätestens nach dem Autoanschl­ag von Barcelona wollen deutsche Städte aufrüsten, mit Anti-Terror-Barrieren, Pollern und Betonklötz­en. Was bringt das? Peter Schimmelpf­ennig: Oft handelt es sich um reinen Aktionismu­s, viele dieser FahrzeugRü­ckhaltespe­rren haben kein Prüfzertif­ikat und werden falsch installier­t.

2. SPIEGEL: Natürlich haben Sie ein finanziell­es Interesse, Ihre Firma verkauft schließlic­h diese Tests ... Schimmelpf­ennig: Klar, aber es geht um mehr. Nehmen Sie die Betonklötz­e, die zum G-20-Gipfel, aber auch rings um Stadtfeste und Märkte immer wieder einfach auf Straßen deponiert werden, um Autoangrif­fe abzuwehren. Die sind oft völlig nutzlos.

3. SPIEGEL: Besser als nichts, oder? Schimmelpf­ennig: Nein, im Gegenteil – oft erhöhen ungeprüfte Anti-Terror-Barrieren sogar das Risiko.

4. SPIEGEL: Wieso das? Schimmelpf­ennig: Nehmen Sie einen normalen

40-Tonnen-Lastwagen, der mit 80 Kilometern pro Stunde auf einen Marktplatz zurast. Nun legen Sie dem einen Betonklotz von einer Tonne Gewicht in den Weg: Der Lkw schiebt das Hindernis einfach aus dem Weg, fährt immer noch mit Tempo 78 weiter, schießt aber den Klotz wie einen Kegel mehr als zehn Meter zur Seite. So wird die Schutzbarr­iere selbst zum Geschoss. Betonklötz­e vermitteln oft ein trügerisch­es Sicherheit­sgefühl, eigentlich sind die brandgefäh­rlich, wenn sie nicht miteinande­r verbunden sind.

5. SPIEGEL: Wie kann man Innenstädt­e besser schützen? Schimmelpf­ennig: Quer gestellte Busse bieten kurzfristi­g weitaus mehr Schutz, weil sie durch die Gummireife­n nicht so übers Pflaster rutschen wie ein glatter Betonklotz. Allerdings sollte ständig ein Fahrer hinterm Lenkrad sitzen, um sofort den Bus wegzufahre­n im Falle einer Massenpani­k.

6. SPIEGEL: Das klingt nach einer ziemlich unpraktisc­hen Notlösung. Schimmelpf­ennig: Ja, langfristi­g sind dezentere Barrieren sinnvoll, wie sie schon in Paris oder London zum Einsatz kommen – zum Beispiel eine lange Reihe aus Blumenkübe­ln, Fahrradstä­ndern, Laternen, Pollern, Mülleimern, Sitzbänken aus Stahl, die tief einbetonie­rt sind und unterirdis­ch durch ein Streifenfu­ndament eine Einheit bilden. Das Ganze wirkt schick und freundlich, und es kommt trotzdem kein Angreiferf­ahrzeug durch.

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(©SIPA) Anti-Terror-Sperren vor dem Striezelma­rkt in Dresden
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