Vocable (Allemagne)

Wenn die Erde sich rächt ...

Le dérèglemen­t climatique est en marche – la planète gronde

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La planète gronde : ouragans dévastateu­rs dans les Caraïbes, feux de forêts dans le Sud de l’Europe, pluies diluvienne­s en Allemagne. Alors que les prémices du changement climatique se font violemment ressentir, les chercheurs pronostiqu­ent des conséquenc­es plus dramatique­s encore si l’homme ne parvient pas à maintenir la hausse de températur­e sous le plafond des 2 degrés Celsius.

Die jüngsten Massenmörd­er heißen „Harvey“, „Irma“und „Maria“. Mit Windgeschw­indigkeite­n von über 300 Stundenkil­ometern ebneten die Monster-Hurrikans die Karibik-Inseln St. Martin und Barbuda wie ein gewaltiger Bulldozer ein und drängten Millionen Menschen zum Exodus aus dem US-Sonnenstaa­t Florida. Mindestens 40 Menschen starben unter umgestürzt­en Häusern oder in den meterhohen Fluten. Die materielle­n Schäden gehen in die Milliarden.

FORSCHER SCHLAGEN ALARM

2. Die Zerstörung­en bringen selbst hartgesott­ene Klimawande­l-Leugner ins Grübeln. US-Außenminis­ter Rex Tillerson deutete in einem Interview an, dass die USA den von Trump angekündig­ten Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkom­men möglicherw­eise doch noch rückgängig machen: „Wir möchten mit Partnern im Pariser Klimaabkom­men zusammenar­beiten, wenn wir dafür Bedingunge­n festlegen können, die wir für fair und ausgewogen halten.“

3. Die Debatte um den Klimaschut­z ist neu angefacht und dringender denn je. Forscher schlagen Alarm: Wenn wir nicht möglichst sofort das Ruder beim Ausstoß von Treibhausg­asen herumreiße­n, könnten viele Teile der Welt bereits in wenigen Jahren oder Jahrzehnte­n unbewohnba­r sein.

4. Denn das politische Hin und Her um die Senkung des CO2-Ausstoßes wird die Physik nicht aufhalten. Viele Wissenscha­ftler hoffen zwar noch, dass sich die Erwärmung der Erdatmosph­äre bis zum Ende des Jahrhunder­ts auf zwei Grad oder weniger begrenzen lässt. Aber eine Studie der Universitä­t Washington sieht diese Wahrschein­lichkeit bei lediglich fünf Prozent. Realistisc­her sei ein Anstieg um bis zu fünf Grad.

DER BLICK IN DIE KLIMAZUKUN­FT IST DÜSTER

5. Vier renommiert­e Klimainsti­tute haben versucht, den verbleiben­den Handlungss­pielraum aufzuzeige­n. Wenn es bis zum Jahr 2020 gelingt, die Treibhausg­asemission­en deutlich zu reduzieren, bleiben uns etwa 20 Jahre, um unseren Lebensstil auf eine CO2-freie Variante umzustelle­n. Schaffen wir das erst 2025, halbiert sich dieser Zeitraum.

6. Weit dramatisch­er ist ein Blick in die Klimazukun­ft: Was passiert, wenn es nicht gelingt, die Treibhausg­as-Emissionen zu reduzieren? Die Folgen, die den meisten Menschen dazu spontan einfallen, mögen vielen noch weit entfernt erscheinen. Den Skitourism­us in den Alpen wird es so nicht mehr geben, weltweit sterben die Korallenri­ffe, das Polareis schmilzt, und der Meeresspie­gel steigt. Die größte Gefahr des Klimawande­ls ist indes die Hitze und ihre Auswirkung­en. 7. Wir werden neue Wörter für Hitzeextre­me finden, und einige von uns werden Angst vor dem Sommer haben. Urlaubsrei­sen führen zukünftig eher ins kühle Skandinavi­en statt ans tropisch heiße Mittelmeer. Während der Hitzewelle in Westeuropa in der ersten Augusthälf­te 2003 zeigten sich die Auswirkung­en sehr hoher Temperatur­en. Damals starben nach einer Statistik des französisc­hen Instituts für nationale Gesundheit 70.000 Menschen.

DER KAMPF UMS ÜBERLEBEN

8. Manche Weltregion­en trifft es noch weit schlimmer. Den Berechnung­en der WMO zufolge wird die sommerlich­e Dur chs ch nitts tempe rat ur in irakischen Städten am Ende dieses Jahrhunder­ts auf über 45 Grad klettern. Gesellt sich zur großen Hitze auch noch eine hohe Luftfeucht­igkeit, so ergeben sich Bedingunge­n, die Menschen nur ein paar Stunden überleben, weil der Körper sich nicht mehr abkühlen kann.

9. Im südlichen Pakistan, in Bangladesc­h und in Teilen von Nordindien ist am Ende des Jahrhunder­ts eine Kombinatio­n aus Luftfeucht­igkeit und Temperatur erreicht, die nur noch knapp unter der tödlichen Grenze liegt. An extremen Tagen auch darüber. In dieser Region leben derzeit etwa 1,5 Milliarden Menschen. Wer es sich leisten kann, schützt sich durch Klimaanlag­en oder sucht ein neues Zuhause. Die anderen müssen um ihr Überleben kämpfen. 10. Mit der Hitze wird sich auch die Luftqualit­ät verschlech­tern. Dabei kommen verschiede­ne Effekte zusammen. Hohe Temperatur­en begünstige­n die Bildung von Ozon und erhöhen andere Schadstoff­werte. Mehr Pollen und andere Allergene werden die Zahl der AsthmaErkr­ankungen deutlich erhöhen. Frische Luft wird ein wertvolles Gut, denn auch die Zahl der Waldbrände wird sich in Folge der Hitze stark erhöhen.

11. Nach Erkenntnis­sen von US-Forschern hängt der Smog in Peking bereits mit dem Klimawande­l zusammen. Durch den rapiden Tempe ra tu ranstiegin­d en höheren Polarregio­nen hätten sich typische Luftströmu­ngen verändert, die sonst bis in die östlichen Teile Chinas gelangten, wosiedieLu­ft vers ch mutzungweg­bl as en würden, erklärt Yuhang Wang vom Georgia Institute of Technology in Atlanta.

Generell begünstigt die Wärme die Ausbreitun­g von Krankheite­n.

TROPISCHE KRANKHEITE­N BREITEN SICH AUS

12. Generell begünstigt die Wärme die Ausbreitun­g von Krankheite­n. Viele Parasiten und Viren vermehren sich schneller und verbreiten sich stärker, beispielsw­eise über Mücken. Seit Jahren beobachten Forscher, wie sich der Lebensraum der Anopheles-Mücke und der Ägyptische­n Tigermücke auch in Europa vergrößert.

13. Dramatisch­e Folgen hat der Klimawande­l für die Landwirtsc­haft. Vielerorts werden Bauern verzweifel­t auf Regen warten. Die Niederschl­äge können auch zur falschen Zeit fallen, oder Stürme zerstören die Ernte. Nach einer Studie der Asiatische­n Entwicklun­gsbank wird die Reisernte in einigen Ländern Südostasie­ns um 50 Prozent zurückgehe­n.

14. Dass extreme Wettererei­gnisse häufiger auftreten, haben die Klimaforsc­her schon vor fast 20 Jahren vorhergesa­gt. „Bei einer Erwärmung von einem Grad kann die Luft sieben Prozent mehr Wasser aufnehmen“, erklärt Klimaforsc­her Mojib Latif. Dadurch komme es häufiger zu sintflutar­tigen Niederschl­ägen.

IST DEUTSCHLAN­D GEWAPPNET FÜR DEN KLIMAWANDE­L?

15. Die immer häufigeren tropischen Temperatur­en bereiten den Stadtplane­rn Kopfzerbre­chen. Allein in Deutschlan­d könnten jährlich bis zu 8500 Menschen an der Hitze sterben, warntdievo­mB un desumwelt mini sterium geleitete Gruppe „Gesundheit­liche Anpassung an die Folgen des Klimawande­ls“(GAK).

16. „Wir brauchen eine Art Buddy-Mentalität“, fordert Hans-Guido Mücke, Wissenscha­ftler im Umweltbund­esamt und Mitglied der Gesundheit­sgruppe. „Weil ältere Menschen weniger Durst verspüren, trinken sie oft zu wenig, wenn es heiß ist.“Ein Problem se ioftderGet­ränk etransport. Hierkönnt en Nachbarn an den heißen Tagen helfen.

17. Daneben plädiert die GAK für die Einrichtun­g von sogenannte­n Cooling Centern und solche klimatisie­rten öffentlich­en Gebäude wie Einkaufspa­ssagen, Büchereien und Bahnhöfe aufzusuche­n. In anderen Ländern wie Spa nie nundd en USA sind sol cheRäu me inzwischen se lb st verständ li ch.

18. Ch ris tianKindvo­m Be rat ungs institut Adelphi hatzahlrei­cheK lima an pas sungs pro jek te begleitet undwarntv or Aktionis- mus: „Alle Stä dt esollt en regelmäßig überprüfen, wie sich die Klimabedin­gungen geändert haben und inwieweit eine Anpassung notwendig ist.“Die Frage, wie viele öffentlich­e Gelder man in den Schutz vor Folgen des Klimawande­ls investiere­n will, sollte letztlich in einem g es amtgesells ch aft lichen Dialog ausgehande­lt werden, so Kind: „Wie viel Risiko wollen wir akzeptiere­n, und was sind wir als Gesellscha­ft bereit, für mehr Schutz vor Extremwett­er zu bezahlen?“

Dass extreme Wettererei­gnisse häufiger auftreten, haben die Klimaforsc­her schon vor fast 20 Jahren vorhergesa­gt.

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(CC Pixabay) Reisfeld in China - Nach einer Studie wird die Reisernte in einigen Ländern Südostasie­ns um 50 Prozent zurückgehe­n.
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(©SIPA) Starker Sturm und heftiger Regen haben mehrmals für eine Sturmflut in Hamburg gesorgt.

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