Berlin ist nicht Weimar
Les Allemands sont-ils en train de revivre la crise de la République de Weimar ?
La crise politique que connaît actuellement l’Allemagne rappelle à plusieurs égards celle traversée par la République de Weimar. Les partis traditionnels conservateurs et sociaux-démocrates dévissent et une nouvelle mouvance d’extrême droite émerge… Sauf que la situation économique n’a rien à voir avec celle des années 20. L’histoire pourrait-elle se répéter ?
Geschichte wiederholt sich nicht, jedenfalls nicht im Volltext eins zu eins aus der Vergangenheit. Dafür ist, was zurückliegt, nah oder fern, noch immer zu vieldeutig. Zum Beispiel das lange Siechtum und der jähe Absturz der Weimarer Republik. Aber manchmal gibt es ein Déjà-vu, so wie jetzt, wo die altetablierten politischen Parteien den Wählern ratlos hinterherschauen und auf bessere Zeiten hoffen. Wo das Parteiengefüge zerfasert und negative Mehrheiten Ko alitionsb il dungund Regier ungz us eh endsläh menin einer Weise, die der Bundesrepublik alter Observanz fremd war – und immer etwas unheimlich. Und wo das europäisch-atlantische Bündnisgefüge, das wie eine äußere, zweite Verfassung alles stabilisierte, mehr und mehr ins Rutschen gerät: Brexit, Trump & Co. machen sich bemerkbar, mit offenem Ende.
NIE WIEDER DIKTATUR, NIE WIEDER WEIMAR
2. Unterdessen kommt die alte deutsche Frage unversehens aus den Kulissen auf die Bühne. Weimar kann und wird sich nicht wiederholen: Dafür hat die Geschichte zu viel Fantasie. Wer ein zweites Weimar erwartet, zeigt nur Mangel an Fantasie. Aber der Blick auf die erste deutsche Republik schärft noch immer den Sinn für die historische Lage und ihre Gefahren für die Demokratie. 3. Das Parteiensystem der Bundesrepublik spielte sich über Jahrzehnte zwischen CDU und SPD ab, mit der FDP als Drehund Angelpunkt, berechenbar wie ein gut geleitetes Kartell und beruhigend für alle Nachbarn, die die deutsche Frage entsorgt sahen. Gegen Abenteuer der alten Art – „deutscher Sonderweg“war das warnende Stichwort – standen der Kalte Krieg und das nordatlantische Bündnissystem, die europäische Integration und die produktive Scham beim Blick auf die jüngst in Feuer und Verbrechen untergegangene Epoche.
Weimar wird sich nicht wiederholen: Dafür hat die Geschichte zu viel Fantasie.
4. Das Grundgesetz, bestärkt durch die westlichen Alliierten, errichtete Verbotstafeln wider alle Wiederholungen, baute Dämme nicht nur gegen Diktatoren, sondern auch gegen irrende Demokratien. Nie wieder Diktatur, das war weithin Konsens, und nie wieder Weimar, das war auch Konsens. Nach zehnJahr en des neuenDa seins, alsdieTrüm mer ni chtmehrraucht en unddiew est de utsche Te il nation sich demWirts ch aftsw un der zuwandte, erschien von dem Schweizer Fritz René Allemann das Buch „Bonn ist nicht Weimar“: Die oft und selbstzufrieden wiederholte Fehlanzeige war die frohe Botschaft.
5. Die Deutschen im Westen waren zufrieden, und die im Osten machten sich davon, wenn sie konnten, bis zum Mauerbau des 13. August 1961. Der allerdings brachte den Deutschen noch einmal in Erinnerung, wie sehr sie Objekt der Geschichte waren, nicht Subjekt. Weimar mutierte unterdessen aus