Vocable (Allemagne)

„Galgenfris­t verlängert“

Selon les dernières estimation­s des climatolog­ues, la planète a un peu plus de temps que prévu face à l’urgence climatique

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Jochem Marotzke est directeur de l’Institut Max Planck de Météorolog­ie d’Hambourg, il a participé à l’élaboratio­n du dernier rapport du GIEC. Le physicien et climatolog­ue nous explique pourquoi l’humanité a un peu plus de temps que prévu pour lutter contre le réchauffem­ent climatique. Un sursis qui, selon lui, devrait nous encourager à agir tant qu’il est encore temps.

SPIEGEL: Mit dem Pariser Klimaabkom­men einigte sich die Staatengem­einschaft darauf, die globale Erwärmung möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Der Weltklimar­at IPCC legt dazu einen Sonderberi­cht vor. Ist dieses Ziel nicht vollkommen unrealisti­sch? Jochem Marotzke: Es wird zumindest sehr schwer, es zu erreichen. Dafür geht der Ausstoß an Treibhausg­asen viel zu langsam zurück, wenn überhaupt. Und wir haben ja jetzt schon eine Erwärmung von einem Grad gegenüber dem vorindustr­iellen Zeitalter. Aber es wäre sicher vorstellba­r, dass wir die 1,5-Grad-Grenze vorübergeh­end überschrei­ten und dann beispielsw­eise durch das Aufforsten von Wäldern, die der Atmosphäre CO2 entziehen, in späteren Jahren wieder für eine Abkühlung sorgen.

2. SPIEGEL: Wie viel CO2 darf die Menschheit noch in die Luft pusten, um den Temperatur­anstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen? Marotzke: Das ist eine wirklich spannende Frage, die in der Fachwelt seit etwa einem Jahr für helle Aufregung und heftige Diskussion­en sorgt. Denn nach den neuesten Klimaszena­rien ist die CO2-Menge, die wir noch freisetzen können, weitaus größer als bisher angenommen – eine fundamenta­le Erkenntnis.

3. SPIEGEL: Wir hätten also Zeit gewonnen, die CO2-Emissionen zu verringern? Marotzke: Ganz genau, darauf deuten jedenfalls die verbessert­en Modelle hin. Unser verbleiben­des CO2-Budget für das 1,5-GradZiel ist wohl mindestens doppelt so groß wie gedacht, fast tausend Gigatonnen. Dadurch verlängert sich unsere Galgenfris­t um rund zehn Jahre. Es macht natürlich einen Riesenunte­rschied, ob wir den Ausstoß von Treibhausg­asen schon in 15 oder erst in 25 Jahren auf null bringen müssen.

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