WIE SCHMECKT GEHIRN AUS DOSEN?
A Malmö en Suède, un musée éphémère met à l’honneur les mets jugés les plus répugnants du monde : fromage aux asticots, pénis de boeuf cru, oeil de mouton. Le directeur du Disgusting Food Museum Andreas Ahrens explique le concept de cette exposition insolite. Bon appétit !
SPIEGEL: Herr Ahrens, Sie haben für Ihr Museum das ekelhafteste Essen der Welt zusammengesucht. Warum? Andreas Ahrens: Ekel ist einer der fundamentalen menschlichen Antriebe. Er ist angeboren, aber vor allem kulturell anerzogen. Ekel beeinflusst nicht nur die Wahl unseres Essens, sondern auch unseren Sex, unsere Moral und unsere Gesetze. Wir müssen unseren Ekel besser verstehen.
2. SPIEGEL: Was haben Sie so im Angebot? Ahrens: Ich liebe Casu marzu. Das ist sardischer Schafskäse, fermentiert durch lebende Maden. Die Larven können 15 Zentimeter hoch springen, sodass man den Käse mit geschlossenen Augen isst. 3. SPIEGEL: Das ist ja widerlich. Ahrens: Sie können sich gar nicht vorstellen, wie schwierig es ist, ein Museum zu leiten, das 80 Exponate dieser Art ausstellt. Wir müssen die Maden erneuern, frische Stierhoden und Schafsaugen beschaffen, es ist ziemlich aufwendig. Wir lassen Leute ja auch gern probieren. 4. SPIEGEL: Schmeckt’s? Ahrens: Hirnomelette schmeckt ziemlich gut, vor allem frisches. Gehirn aus Dosen ist etwas fad. Die schrecklichste Geschmackserfahrung ist meiner Meinung nach Hákarl, fermentierter Hai. Das stinkt schlimmer als alles, was ich je gerochen habe, und schmeckt nach Kaugummi mit Uringeschmack.
5. SPIEGEL: Habe ich etwas im Leben verpasst, wenn ich nie lebende Maden probiert habe? Ahrens: Ja. Unsere Fleischproduktion zerstört unseren Planeten. Insekten oder Laborfleisch sind gute Alternativen, vor denen sich viele ekeln. Diesem Ekel müssen wir uns stellen.