Vocable (Allemagne)

„Nicht stur durchziehe­n“

- INTERVIEW ARMIN MAHLER MIKE MOHRING Chef du Groupe CDU au Landtag de Thuringe

Plus de démocratie au niveau local, c’est ce que réclame le chef de groupe CDU au parlement de Thuringe

Pour réenchante­r la démocratie, Mike Mohring propose de renforcer la participat­ion des citoyens par le biais du référendum d’initiative populaire au niveau local. Le chef du groupe chrétien-démocrate au parlement régional de Thuringe refuse d’y voir un outil plébicitai­re, et propose un garde-fou contre les tendances populistes.

SPIEGEL: 86 Prozent der Thüringer stehen der Demokratie laut einer neuen Umfrage als Staatsidee positiv gegenüber — Sie sind trotzdem besorgt, warum?

Mike Mohring: Eine Zahl macht mir Sorgen: Die Zufriedenh­eit mit dem demokratis­chen Alltag hat um zehn Prozentpun­kte abgenommen.

2. SPIEGEL: Was stört die Leute?

Mohring: Glaubt man dem Thüringen-Monitor, fühlen viele sich nicht gut vertreten. Sie denken, dass Politiker zu sehr mit sich selbst beschäftig­t sind, dass wir die Bürger bevormunde­n und zu wenig auf sie hören.

3. SPIEGEL: Was wollen Sie dagegen tun? Mohring: Wir sollten die plebiszitä­ren Instrument­e der Landesverf­assung ausbauen. Schon jetzt können Wähler durch Bürgerund Volksbegeh­ren aktiv werden. Ich denke an ein zusätzlich­es Beteiligun­gsinstrume­nt, ein fakultativ­es Referendum: Binnen 100 Tagen nach Bekanntmac­hung eines Gesetzes können 50 000 Wahlberech­tigte einen Volksentsc­heid darüber herbeiführ­en. Votiert dann eine Mehrheit der Abstimmend­en gegen das Gesetz, wäre es außer Kraft. Vorausgese­tzt, die Mehrheit ist mindestens ein Viertel der Wahlberech­tigten.

4. SPIEGEL: Dann wäre manch mühsam ausgehande­lter demokratis­cher Kompromiss vom Tisch — was hätten die Bürger davon? Mohring: Es wäre eine Chance für die parlamenta­rische Demokratie, wenn mehr mit den Bürgern geredet, genauer hingehört und die Gesetzgebu­ng entschleun­igt würde. Denn welcher verantwort­liche Politiker will schon ein Referendum riskieren? Außerdem soll das Parlament das Recht haben, zum Volksentsc­heid eine neue Fassung mit zur Abstimmung zu stellen. So ließen sich Einwände und Argumente würdigen, und am Ende könnte ein besseres Gesetz stehen.

„Wir sollten die plebiszitä­ren Instrument­e der Landesverf­assung ausbauen.“

5. SPIEGEL: Die Debatte um den Migrations­pakt zeigt, wie leicht sich Menschen im Netz mobilisier­en lassen. Fürchten Sie nicht, Populisten könnten dank Ihres Plebiszits Gesetze in den Ländern, etwa mit Bezug zu Asylbewerb­ern, kippen?

Mohring: Sie könnten jetzt schon mit Plebiszite­n auf die Demokratie Einfluss nehmen. Meine Idee hat den Vorteil, dass der Landtag mit einem veränderte­n Gesetz Bedenken aufgreifen könnte. Bestenfall­s würde der Verdruss der Bürger gemindert und die Populisten ausgebrems­t.

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(CC pixabay) Mike Mohring will Bürger per Volksentsc­heid stärker an der Gesetzgebu­ng beteiligen.
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