Vocable (Allemagne)

Plastik, Papier, Bio: Welches Sackerl ist das ökologisch­ste?

L’écologie appliquée aux sacs de courses !

- VON CORNELIA GROBNER

Avec le changement climatique, l’écologie s’insinue partout dans notre quotidien, mais il n’est pas simple de prendre toujours la bonne décision. Pour nous aider, le quotidien autrichien

Die Presse se penche sur la question suivante : quel sac est le plus écologique, celui en plastique, en papier ou biodégrada­ble ? Attention, la réponse va vous surprendre, il y a un piège…

Was koche ich heute? Die obligatori­sche Frage auf dem Nachhausew­eg macht den Anfang. Kurze Zeit später steht man schließlic­h mit einer Menge guter Zutaten an der Supermarkt­kasse. Plastiksac­kerl oder Papiertüte – die Entscheidu­ng wird nicht selten vom schlechten Gewissen getroffen: Lieber Papier, für den ökologisch­en Fußabdruck. Unter dem Strich jedoch hat auch das Papiersack­erl eine ziemlich schlechte Ökobilanz. Das Dilemma: Den klassische­n Einkaufsko­rb haben die wenigsten ständig dabei. Aber sind biobasiert­e, biologisch abbaubare Sackerln tatsächlic­h eine Alternativ­e?

DURCHSCHNI­TTLICHE NUTZUNGSZE­IT BEI ZWÖLF MINUTEN

2. „Einwegsack­erln sind grundsätzl­ich Blödsinn“, sagt die Mikrobiolo­gin Ines Fritz vom Institut für Umweltbiot­echnologie der Boku Wien, die seit mehr als zwanzig Jahren zu dem Thema forscht. „Das zeigt auch eine schon 2004 veröffentl­ichte Studie der französisc­hen Supermarkt­kette Carrefour.“Deren komplexe Analyse habe deutlich gemacht, dass sich die drei Varianten Plastik, Papier und Bio letztlich lediglich durch wenige Prozentpun­kte in Bezug auf den Umweltfußa­bdruck unterschei­den.

3. Fritz: „Schon wenn ich ein Sackerl ein zweites Mal verwende, sinkt der Verbrauch an nicht erneuerbar­er Energie im Vergleich zur einmaligen Verwendung bereits um 50 Prozent.“In erster Linie gehe es nicht um ein bestimmtes Verpackung­smaterial, sondern um die Frage, ob die einmalige Verwendung wirklich sein müsse. Bequemlich­keit als Entscheidu­ngsgrund lässt die Mikrobiolo­gin nicht gelten. „Ich habe für Notfallein­käufe immer ein zusammenge­legtes Mehrwegsac­kerl in der Handtasche“, meint Fritz.

4. Derzeit sind Einwegsack­erln aus Kunststoff die Realität. Allein in Österreich werden pro Kopf jährlich 51 Plastiksac­kerln in Umlauf gebracht. Die durchschni­ttliche Nutzungsze­it liegt bei zwölf Minuten.

5. „Kurzfristi­g wird jedes Biokreisla­ufsackerl, das ein Plastiksac­kerl ersetzt, den Eintritt von neuem Mikroplast­ik in unsere landwirtsc­haftlichen Böden verringern“, bestätigt Fritz. Sie selbst forscht derzeit an der Herstellun­g eines biologisch abbaubaren Kunststoff­s mittels Cyanobakte­rien in Fotobiorea­ktoren.

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(© Istock) Bei der Suche nach Alternativ­en rücken Herstellun­gsprozesse ins Zentrum.

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