Otto Wagner
Otto Wagner
L’architecte viennois Otto Wagner était un visionnaire.
Vers 1900, l’architecture à Vienne était dominée par un historicisme chargé. A cette époque, Otto Wagner a choqué ses contemporains par ses formes épurées inhabituelles et l’emploi de nouveaux matériaux. L’architecte qui visait une oeuvre d’art totale, s’est illustré par sa modernité et son style unique : sols en verre et acier, carreaux de mosaïque, lampes, mobilier, vitraux ornaient banques, église et immeubles locatifs. Il avait des décennies d’avance sur son temps. Son oeuvre est à l'honneur à partir du 13 novembre dans le cadre d'une exposition à la Cité de l'architecture à Paris intitulée "Otto Wagner : maître de l'Art nouveau viennois".
Otto Wagners Devise: Unzweckmäßiges kann nicht schön sein. Er war 16 Jahre alt, als 1857 die alte Stadtbefestigung von Wien abgerissen wurde. Prachtbauten entstanden. Die Stadt wucherte durch unüberlegte Planungen. Der junge Mann hatte einen Blick dafür und wollte unbedingt etwas dagegen tun.
2. So studierte er Architektur in Berlin an der Bauakademie und anschließend in Wien, an der Akademie der bildenden Künste. Er wollte als Architekt und Stadtplaner Wien funktional und schön gestalten. 3. Er nahm an Wettbewerben teil und versuchte sich einen Namen zu machen. Viele seiner Vorschläge fanden zwar Anerkennung, wurden aber nie realisiert. So arbeitete er zunächst als Angestellter bei namhaften Architekten.
FUSSBODEN AUS GLAS
4. Otto Wagners erster öffentlich finanzierter Auftrag war der Bau der österreichischen
Länderbank, heute das österreichische Bundesministerium für öffentlichen Dienst und Sport. Die Fassade entwarf er im repräsentativen historistischen Stil – aus Gründen des Zeitgeschmacks und der Vorstellung seiner Auftraggeber.
5. Im Eingangsbereich des Kassensaals der Bank experimentierte er allerdings mit ungewöhnlichen Konstruktionsformen. Ein Fußboden aus Glas auf einer Stahlkonstruktion: Das natürliche Licht fällt von der Glaskuppel im Kassensaal durch den Glasboden bis in die Kellerebene.
6. Wagner verzichtete auf jegliche Dekoration. Er wagte erstmals eine neue funktionale Sachlichkeit. Diesen modernen Stil konnte Otto Wagner damals nur im Hinterhof riskieren. An der Straßenfassade hätte das wohl auf die Kundschaft der Bank unseriös gewirkt und ärmlich, so ganz ohne pompöse Elemente.
7. In den 1890er Jahren war Otto Wagner der einflussreichste Architekt in Wien: Er wurde Professor an der Akademie der bildenden Künste. Er gewann Wettbewerbe und erhielt zahlreiche Aufträge.
WIENER STADTBAHN, MIETSHÄUSER UND KIRCHE
8. 1894 konnte Wagner endlich das Projekt realisieren, das ihm schon seit 20 Jahren am Herzen lag: die Gestaltung der Stadtbahn. Er entwarf die Brücken und Viadukte und baute die Stationsgebäude. Die Station am Karlsplatz entstand im Jugendstil. Funktionale Sachlichkeit blieb dennoch maßgebend.
9. Wagner erwarb zwei Grundstücke an der Linken Wienzeile, um Mietshäuser nach eigenem Geschmack bauen zu können. Er wollte zeigen, dass ein Wohnhaus nichts von der damals üblichen Palastarchitektur haben musste. Ein Wohnhaus sollte lediglich eine Ansammlung gleichförmiger Zellen sein.
10. Es gibt keine Säulen, keinen Stuck. Statt traditioneller Putzfassade schmückt Wagners Majolikahaus eine Fassade aus glatten Fliesen mit Jugendstilornamenten, die wie eine riesige Blütenranke über das mehrstöckige Haus kriechen.
POSTSPARKASSE WIEN : METALL UND GLAS
11. 1907 baute der Wiener Architekt Otto Wagner eine Kirche am Stadtrand. Der Bau war umstritten. Es sei närrisch, assyrisch, babylonisch. Wagner hatte versucht, erstmals beim Bau einer Kirche ein Gesamtkunstwerk zu schaffen.
12. Alle Ornamente, die Motive der Mosaikböden, die Glasfenster, die Altarkuppel sowie den Grundriss der Kirche hatte er in einem einheitlichen Stil entworfen. Geometrische Formen bestimmen das Design. Eine goldene, durchbrochene große Halbkugel schwebt über dem Altar. Das Dekorative ist bewusst aufeinander abgestimmt, sodass der Raum ruhig wirkt.
13. Otto Wagner erweiterte das traditionelle Berufsbild des Architekten. Er wollte das Gesamte gestalten – die Stadt, die Gebäude,
selbst Möbel und Textilmuster. Gebäude und Einrichtung hieß der Auftrag. Er sollte die Postsparkasse nach seinen Idealvorstellungen gestalten.
14. Die Fassade des Gebäudes schmücken nur reihenförmig angeordnete, aluminiumverkleidete Eisenbolzen. Ein Vordach über dem Eingang besteht aus Glas auf einem Metallrahmen. 15. Materialien und Konstruktionsweise hatte Wagner nach Haltbarkeit und Pflegeleichtigkeit ausgesucht. Der Boden in den Fluren zum Beispiel wurde mit Linoleum belegt. Wandund Deckenschmuck reduzierte er auf eine geometrische Bemalung. Metall und Glas benutzte er für die Schalter des kleinen Kassensaals.
Wagner wollte das Gesamte gestalten – die Stadt, die Gebäude, selbst Möbel und Textilmuster.
16. Die Möbel aus gebogenem Holz ließ er nach seinen Entwürfen bei den Firmen Thonet und Kohn industriell anfertigen. Jedes noch so kleine Detail wurde bedacht. Statt der üblichen pompösen Kronleuchter hing er viele kleine Lampen in Reihen auf. 17. Außergewöhnlich erscheint im großen Kassensaal die Warmluftheizung aus Aluminium. Es sind über zwei Meter hohe Röhren, aus deren Schlitze Warmluft geblasen wurde. Heute dienen diese kunstvollen „Objekte“als Luft-Absauger.
LETZTE WOHNHÄUSER
18. Wagner war Mitte 60, als die Auftragslage für ihn immer schlechter wurde. Seine letzten Wohnhäuser baute er daher wieder mit eigenem Geld. Das Haus von 1909 in der Neustiftgasse hat eine weiße Fassade. Einziger Schmuck: eine schwarze Glastäfelung, die feine Linien bildet.
19. Zwei Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs baute Wagner für sich und seine Frau eine Villa. Einziger Schmuck an der schlichten, weißen Fassade sind wieder blaue Fliesen und Mosaiken, hauptsächlich um den Eingangsbereich. Er wohnte dort allerdings nur drei Jahre, dann starb seine Frau und er zog wieder in eines seiner Mietshäuser, das er fast zeitgleich mit seiner Villa gebaut hatte. Auch hier dominiert Blauweiß.
20. Hier richtete er auch sein Atelier ein und bemühte sich jetzt vor allem um seine Schüler. Einige von ihnen wurden sehr bekannt wie zum Beispiel Josef Hoffmann und Josef Pleßnik. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 verhinderte weitere Projekte. „Ohne Kunst, das ist ohne Liebe, gibt es kein Leben“schrieb Wagner und „Die einzige Herrin der Kunst ist die Notwendigkeit“. Otto Wagner starb 1918.