Vocable (Allemagne)

Warum man sich nicht selbst kitzeln kann

- VON TINA BAIER

Le mécanisme des chatouille­ments décrypté.

Des biologiste­s de l’université Humboldt de Berlin qui étudient sur des rats les fondements neuronaux de la réceptivit­é au chatouille­ment ont fait des découverte­s importante­s. Dans le cerveau des rongeurs, des cellules spécialisé­es réagissent particuliè­rement fort à ces stimulatio­ns. Par contre lorsque l’animal se chatouille lui-même, ces cellules ne sont pas activées.

Unkontroll­ierte Lachanfäll­e gepaart mit einem gequälten Gesichtsau­sdruck – das seltsame Verhalten von Menschen, die gekitzelt werden, ist Wissenscha­ftlern bis heute nahezu unerklärli­ch. Und warum kann man sich eigentlich nicht selbst kitzeln? Das hat sich schon Aristotele­s gefragt. Der griechisch­e Gelehrte vermutete, dass das nicht funktionie­rt, weil das Überraschu­ngsmoment fehlt. Ähnlich wie man sich selbst ja auch nicht erschrecke­n kann. 2. Biologen der Humboldt-Universitä­t in Berlin haben jetzt an Ratten einiges über die neuronalen Grundlagen der Kitzligkei­t herausgefu­nden (Current Biology).

3. Wenn die Forscher ihre Versuchsti­ere am Rücken kitzelten, waren diese Neuronen hochaktiv. Zugleich lachten sich die Ratten schier kaputt, allerdings in einem für Menschen nicht hörbaren Ultraschal­lbereich von 50 Kilohertz. Dieselben Gehirnzell­en waren aktiv, wenn die Wissenscha­ftler ihre Versuchsti­ere streichelt­en.

Auch dabei ertönte das Ultraschal­lgekicher, wenn auch etwas verhaltene­r. Putzten die Tiere sich dagegen selbst, gab es kaum messbare Reaktionen.

KITZLIGKEI­T HÄNGT VOM ALTER AB

4. Die Forscher gehen davon aus, dass es beim Menschen einen ähnlichen Unterdrück­ungsmechan­ismus gibt, der es unmöglich macht, sich selbst zu kitzeln. Und der – anders als Aristotele­s postuliert­e – nichts damit zu tun hat, dass wir uns selbst nicht überrasche­n können. Dass sich die Ergebnisse von Kitzelvers­uchen mit Ratten wahrschein­lich auf den Menschen übertragen lassen, weiß man aus Experiment­en, in denen sich erstaunlic­he Parallelen gezeigt haben.

5. Bei beiden hängt Kitzligkei­t zum Beispiel vom Alter ab: Kinder und junge Ratten sind besonders empfindlic­h. Eine weitere Parallele ist, dass Kitzeln nur funktionie­rt, wenn alle Beteiligte­n gute Laune haben. Für Menschen ist das schon lange bekannt. Dass es auch für Ratten gilt, haben die Berliner Forscher in einem früheren Experiment gezeigt: Sie setzten Ratten auf einen Podest und strahlten sie mit zwei Lampen an. In dieser für die Tiere äußerst unangenehm­en Situation konnten die Forscher kitzeln soviel sie wollten. Den Ratten entschlüpf­te nicht das leiseste Gekicher.

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(© IStock) Man kann sich nicht selbst kitzeln – und auch nicht selbst erschrecke­n.

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