Das Design der Postpandemie
Le design post-pandémie
Architecture et urbanisme : à quoi ressembleront les villes de demain ?
Paris et ses boulevards haussmanniens au temps du choléra, Dessau et son design du Bauhaus au sortir de la grippe espagnole : depuis toujours les épidémies influencent l’organisation de nos villes et de nos intérieurs. Comment le Covid-19 va-t-il redessiner nos lieux de vie ? La crise sanitaire s’éloignant, urbanistes et architectes repensent déjà les espaces de vie de demain.
Hinterfragt wird nicht nur, wie wir wohnen, sondern auch wo wir es tun. Die Ära der Megacitys könnte zu Ende gehen. „Großstädte sind die neuen Seuchenherde“, sagt Camilla Cavendish, Dozentin in Harvard und einstige Direktorin für Politik des ehemaligen britischen Premiers David Cameron. Zur Begründung führt sie an, dass sich jeder dritte spanische Corona-Todesfall in Madrid, jeder vierte US-amerikanische Sterbefall in New York zugetragen habe.
2. „Die Pandemie ändert die Art, wie wir wohnen, arbeiten und reisen von Grund auf.“sagt Simon Saint, Geschäftsführer des Lon
1. hinterfragen remettre en question / die Ära(Ären) l’ère / zu Ende gehen prendre fin / der Seuchenherd(e) le foyer d’épidémie / die Dozentin la chargée de cours, le professeur d’université / einstig≈ ancien / ehemalig≈ ancien / zur Begründung pour se justifier / an-führen avancer / sich zu-tragen(u,a,ä) se passer, arriver / jeder dritte … un … sur trois … / der Todesfall(¨e), der Sterbefall(¨e) le décès.
2. die Art, wie la façon dont / von Grund auf ändern modifier radicalement / der Geschäftsführer le PDG / doner Büros von Woods Bagot, eines der zehn größten Architekturbüros weltweit. So seien ein Siegeszug des Homeoffice und der Niedergang des repräsentativen Bürogebäudes durchaus realistisch.
3. Städteplanern spielen im Geiste eine Zukunft durch, in der Firmen ihre Büroflächen drastisch reduzieren, allein schon aus Kostengründen. Vielleicht pendeln dann vor allem gut ausgebildete Angestellte fünf, sechs Stunden an ihren Arbeitsplatz in der City – das allerdings nur alle 14 Tage.
DIE „20-MINUTEN-STADT“
4. Parallel werden von einer Reihe von Städteplanern und Soziologen noch andere Modelle diskutiert, die gleichzeitig umgesetzt werden könnten. Viel Aufmerksamkeit kommt dabei der Idee der „20-Minuten-Stadt“zu. In dieser Zeitspanne sollen Stadtbewohner künftig Restaurants, Ärzte und Geschäfte zu Fuß oder per Fahrrad erreichen können. Die belgische Hauptstadt Brüssel geht voran, er
klärt die Innenstadt zur Tempo-30-Zone und richtet großzügig Fahrradwege ein. Auch in Deutschland entstehen Popup-Fahrradwege, etwa in München.
5. Architekt Saint arbeitet ebenfalls an konkreten Projekten, eines davon nennt er AD-APT. Dahinter verbirgt sich ein modulares Wohnkonzept für CoWorking-Co-Living. Je nach Tageszeit und Bedarf passt sich AD-APT den Wünschen der Bewohner an. Wie bei einer Theaterbühne lassen sich Wände und Möbel mittels Schienen verschieben.
6. Der Wert einer Immobilie könnte sich künftig nicht nur an der Lage bemessen, sondern danach, wie sicher und geborgen wir uns darin fühlen. Womöglich gehören bald riesige Wassertanks, zusätzliche Kühlanlagen, berührungslos gesteuerte Elektronik sowie Nutzgärtchen und Hochbeete auf dem Balkon zur Standardausstattung jedes Gebäudes.
LEBENSQUALITÄT DES LÄNDLICHEN RAUMS AUCH IN DER STADT
7. Chris Precht, einer der jungen Wilden der Architekturszene, hofft, die Baubranche nutze die Krise, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Der 36-Jährige will die Lebensqualität des ländlichen Raums in die Städte bringen. Gelingen soll das mit dem „Farmhaus“-Konzept, einem Hybrid aus ökologischem Apartmenthochhaus und IndoorBauernhof.
8. Precht, der nach einem sechsjährigen Peking-Aufenthalt wieder in seiner Heimat, dem Salzburger Land, lebt, beschreibt das „Farmhaus“als eine Art geschlossenen Kreislauf, in dem Ressourcen wie Wasser, Abwärme oder Haushaltskompost für die Bewirtschaftung von großflächigen Pflanzbeeten und zur Fischzucht in Aquakulturen genutzt werden. Die Unabhängigkeit von Lieferketten und die gemeinsame Pflege von Pflanzen und Fischen fördere die Solidargemeinschaft und reduziere Stress.
AUS FÜR SPEKTAKULÄRE SMARTCITY
9. Vor wenigen Wochen verkündete die Alphabet-Tochter Sidewalk Labs das Aus für die spektakuläre Smartcity. In Toronto sollte für 1,2 Milliarden Euro ein futuristisches Quartier entstehen, mit neuester Digitaltechnik, autonomen Fahrzeugen und Öko-Lifestyle.
10. Nach Diskussionen über Tracing-Apps und die Risiken des Überwachungskapitalismus gelte die Hoheit über die eigenen Daten gegen einen Platz in der Smartcity zu tauschen zunehmend als inakzeptabel. Augenscheinlich beschleunigt Sars-Cov-2 auch die Reproduktionsgeschwindigkeit der öffentlichen Meinung. Die Stadt der Zukunft in Toronto, sie gehört nun der Vergangenheit an. O
„Wir sollten Nahrung dort anbauen, wo sie konsumiert wird – in der Stadt“Chris Precht